Waxmans Oratorium erinnert an die Holocaust-Opfer

The Song of Terezin

Vor 59 Jahren - am 27. Januar 1945 - wurde das KZ-Lager Auschwitz befreit. Am 27. Januar wird in vielen Ländern Europas der jüdischen Mitbürger und der Sinti und Roma gedacht, die während des nationalsozialistischen Regimes ermordet wurden. "Vergesst uns nicht!" schrieb die zwölfjährige Eva Pickova in ihrem in Theresienstadt entstandenen Gedicht. Diese Versen sowie die Gedichte einiger anderer nach Theresienstadt verschleppten Kinder wurden vom deutsch-amerikanischen Komponisten Franz Waxman vertont. Waxman, der 1934 vor den Nazis in die USA flüchtete, ist vor allem als Filmmusikautor berühmt geworden. Sein Oratorium mit dem Titel "The Song of Terezin" erlebte im Rahmen eines österreichisch-tschechischen Projekts am 27. Januar in der Prager Staatsoper seine tschechische Premiere.

Vor 59 Jahren - am 27. Januar 1945 - wurde das KZ-Lager Auschwitz befreit. Am 27. Januar wird in vielen Ländern Europas der jüdischen Mitbürger und der Sinti und Roma gedacht, die während des nationalsozialistischen Regimes ermordet wurden. "Vergesst uns nicht!" schrieb die zwölfjährige Eva Pickova in ihrem in Theresienstadt entstandenen Gedicht. Diese Versen sowie die Gedichte einiger anderer nach Theresienstadt verschleppten Kinder wurden vom deutsch-amerikanischen Komponisten Franz Waxman vertont. Waxman, der 1934 vor den Nazis in die USA flüchtete, ist vor allem als Filmmusikautor berühmt geworden. Sein Oratorium mit dem Titel "The Song of Terezin" erlebte im Rahmen eines österreichisch-tschechischen Projekts am 27. Januar in der Prager Staatsoper seine tschechische Premiere. Dirigent Thomas Kerbl sprach vor der Prager Vorstellung über die Rolle der Kunst als Kunst des Gedenkens:

Dirigent Thomas Kerbl  (Foto: CTK)
"Die ganze Summe musikalischer Werke kann mit Sicherheit nicht einen einzigen Zeitzeugen ersetzen. Es geht mir in erster Linie um die Generation der Nachgeborenen - ich bin selber 1965 geboren - und die Distanz zu den historischen Ereignissen birgt insofern eine Chance in sich, eine gründliche Aufarbeitung - historisch und auch künstlerisch für die nächsten Generationen zu bieten und da wird es sicher sehr viel Bewegung in den nächsten Jahrzehnten geben."

Projektleiter Helmut Edelmayr vom Mauthausen Komitee Österreich lobte gegenüber Radio Prag die Entstehung des gemeinsamen Projektes:

"Wir haben gemerkt, dass wesentlich mehr als politische Reden oder Bekenntnisse aus dem Mund können Kunstereignisse junge Menschen beeinflussen. Ich war schon Projektleiter für diese sechs Aufführungen in Österreich und im Laufe des vergangenen Jahres kam Frau Europaabgeordnete Dr. Maria Berger zu uns und hat uns mitgeteilt, dass sie mit tschechischen Abgeordneten Kontakt hatte und dass hier in Tschechien die Absicht besteht, nationale Gedenktage einzuführen - u.a. auch den nationalen Gedenktag für die Opfer des NS-Regimes. Da wurde vorgeschlagen, ob wir auch diese "Lieder aus Terezin" hier in Tschechien nicht aufführen könnten."