Weihnachten im Matsch

Weihnachten in Prag (Foto: www.czechtourism.cz)
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Wer redet in diesen Zeiten - und vor allem in diesem Jahr der Extreme - nicht vom Wetter? Deshalb will auch Radio Prag etwas zur Diskussion beitragen.

Vor ein paar Tagen überraschte mich eine tschechische Kollegin mit dem Wunsch, Weihnachten doch flexibel irgendwo zwischen dem 1. Dezember und dem eigentlichen Datum abhalten zu können. Ganz klar ein weiterer Beweis für Papst Benedikts böse Worte von den gottlosen Tschechen. Denn die Kollegin fügte noch an: „…damit es weiß ist an Heiligabend“. Sie kannte also die Wettervorhersage genau: In den tschechischen Bergen soll es zwar weiß bleiben an den Feiertagen, in den Niederungen aber nicht.

Weiße Weihnacht, ein Kinderwunsch. Warum fragen hier in Tschechien nur so viele Erwachsene spätestens ab Ende November: Gibt es „bílé vánoce“, also weiße Weihnacht, oder „vánoce na blátě“, Weihnachten im Matsch? Wenn man sich das Verkehrschaos der vergangenen Tage anschaut, müsste die Frage doch eigentlich anders lauten: Will ich wirklich Heiligabend im Straßengraben verbringen?



Hier in Tschechien gibt es keine allgemeine Winterreifenpflicht. Ein Fehler, wenn man - wie am Donnerstag - einen Polizeihauptmann sagen hört, da seien mal wieder viele vom Schnee überrascht worden, die nur Sommerreifen am Auto hatten. Vielleicht schenkt ja spätestens an Weihnachten jemand all diesen Abenteurern eine anständige Ausrüstung für ihr Auto. Und wenn ich überlege: Eigentlich ist es doch keine solch schlechte Idee, das mit den flexiblen Weihnachten. So brächte das Christkind vielleicht schon früher die Winterreifen – und würde einige Unfälle verhindern.