Weihnachten: Tschechische Märchenfilme haben Hochkonjunktur

Libuse Safrankova als Aschenbrödel

Zum Weihnachtsfest gehören nicht nur Geschenke, Christbäume und die in Tschechien fast unvermeidlichen Karpfen. Nein, auch eine andere Tradition ist mit den bevorstehenden Feiertagen beinahe unauflöslich verbunden: Die Tradition des Fernsehens. Tschechische Märchenfilme sind um diese Zeit stets besonders gefragt.

Libuse Safrankova als Aschenbrödel
Vielleicht mag es manchen allzu profan erscheinen, das so genannte "Fest der Liebe" mit der Flimmerkiste im Wohnzimmer zu assoziieren. Aber Hand aufs Herz: In den meisten Haushalten gehören die alljährlich ausgestrahlten Spielfilmklassiker zu den Weihnachtsfeiertagen einfach dazu. Ganz zu schweigen von den Kinderfilmen, mit denen den Kleinsten am 24. Dezember das Warten auf das Christkind verkürzt wird.

Vielleicht haben einige von Ihnen auch Erinnerungen an die vielen tschechischen Märchenfilme, die spätestens seit den sechziger Jahren auch in Deutschland und Österreich die Kinder verzauberten. Warum gerade diese Filme auch im westlichen Ausland so erfolgreich waren, das haben wir den tschechischen Regisseur Zdenek Zelenka gefragt:

"Das liegt unter anderem daran, dass sich zur Zeit des Sozialismus viele absolute Spitzenleute mit diesem Genre beschäftigt haben, weil sie aus politischen Gründen keine anderen Filme drehen konnten. Also gerade die Besten haben sich sehr oft diesem - wie man damals sagte - 'Zufluchtsgenre' gewidmet, nämlich dem Märchenfilm."

'Carovne dedictvi' / 'Zauberhafte Erbschaft'
Auch einige von Zelenkas Filmen finden sich immer wieder auf dem Weihnachtsspielplan der Fernsehanstalten:

"Wenn eine gute Märchenkomödie gelingt, dann kann sie eine viel längere Lebensdauer haben als so mancher Film für Erwachsene. Mein erster Film zum Beispiel, 'Carovne dedictvi', auf Deutsch 'Zauberhafte Erbschaft' - übrigens eine Koproduktion mit der deutschen DEFA - wurde 1986 gedreht. Er ist also fast 20 Jahre alt und wird heute noch gespielt."

Ein anderer tschechisch-deutscher Weihnachtsklassiker, nämlich "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", ist sogar schon 32 Jahre alt und immer noch ganz oben auf der Hitliste des Weihnachtsfernsehens. Am 24. Dezember ist der Regisseur dieses Films, Vaclav Vorlicek, bei uns zu Gast. Er wird uns von seinen Erinnerungen an die Dreharbeiten erzählen - und verraten, warum "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" eigentlich im Winter produziert wurde.

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