WM-Qualifikation: Tschechien nach Niederlage unter Zugzwang

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Die tschechische Fußballnationalelf unterlag am Samstag im Spiel um die WM-Qualifikation dem polnischen Team. Ein mageres Pünktchen steht deswegen nur zu Buche für die Schützlinge von Petr Rada. Am Mittwoch geht es dann im ersten Heimspiel der Qualifikation gegen Slowenien.

Polen-Tschechien  (Foto: ČTK)
Große Bekundungen hatte es von den tschechischen Spielern und von Tainer Rada vor dem Spiel in Polen gegeben. Nur ein Sieg zähle, so lautete der Tenor. Die polnischen Spieler hatten assistiert und dem tschechischen Team die Rolle des Favoriten zugeschoben. Tschechien bekam dies jedoch nicht sonderlich gut. Das zählbare Fazit im schlesischen Chorzow lautete: Polen zwei Tore, Tschechien ein Tor. Die drei Punkte bleiben den Gastgebern. Warum die Polen gewannen, erklärte Torhüter Petr Čech wie folgt:

„Wir sind uns im Denken und in der Spielauffassung sehr ähnlich. Das war wahrscheinlich das größte Problem, warum wir mit unseren Waffen so wenig ausrichten konnten.“

Petr Čech  (Foto: ČTK)
Die Waffen, das ist nach tschechischer Lesart vor allem Einfallsreichtum in der Offensive. Gerade im Sturm hatte das tschechische Team lange Zeit des Spiels nicht viel auszurichten. Das Anschlusstor fiel erst drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit: ein Kopfball vom Frankfurter Stürmer Martin Fenin. Für eine Aufholjagd war es da schon zu spät.

Am Montag schrieb die polnische Presse, nun sei die Mannschaft ihres Landes der Favorit auf den Gruppensieg. Tschechien ist hingegen in Zugzwang geraten. Trainer Patr Rada sagte, am Mittwoch gegen Slowenien müsse um jeden Preis ein Sieg her. Von seinen Spielern verlangt Rada den Mut in der Offensive, der gegen Polen nicht zu sehen war.

Dabei muss Rada für den Mittwoch an einer sehr empfindlichen Stelle vielleicht Ersatz suchen: im Tor. Nationalmannschaftssprecher Lukáš Tuček:

Petr Rada  (Foto: ČTK)
„Petr Čech hat beim Spiel in Polen in der ersten Halbzeit bei einer Parade ein Stechen im linken hinteren Oberschenkel gespürt. Er konnte zwar weiterspielen, am Sonntag wurde er aber im Krankenhaus in Prag untersucht. Dort wurde kein Riss im Muskel festgestellt.“

Es ist wohl nur eine Zerrung, der Einsatz der Nummer eins im Tor am Mittwoch ist dennoch unsicher. Ernste Fragen wirft derweil der Fall des langzeitverletzten Tomáš Rosický auf. Am Rande des Polenspiels hieß es, der Mittelfeldregisseur habe einen Rückschlag in der Genesung von seiner Knieoperation erlitten und wurde mit starken Schmerzen in ein Krankenhaus in London gebracht. Bereits im September war das Comeback von Rosický auf dem Rasen bis auf weiteres verschoben worden. Zu den neuen Beschwerden gab es bis Montagmittag aber keine weitere Aufklärung von seinem Verein Arsenal London. Mittlerweile wird sogar spekuliert, Tomáš Rosický könnte nicht nur bis Ende des Jahres, sondern die ganze Saison ausfallen.

Autor: Till Janzer
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