Wochenschau

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Die vergangene Woche stand in Tschechien im Zeichen von Besuchen ausländischer Politiker, der Zyanid-Verschmutzung der Elbe sowie der aktuellen Änderungen bei der Allgemeinen Krankenkasse. Zur Wochenschau auf Radio Prag lädt Sie Bara Prochazkova ein.

Kazimierz Marcinkiewicz und Jiri Paroubek  (Foto: CTK)
Die Woche fing mit einem internationalen Besuch an, der polnische Premierminister Kazimierz Marcinkiewicz verständigte sich in Prag mit Premierminister Jiri Paroubek darauf, dass die Tschechische Republik und Polen im Bereich Energiewirtschaft intensiver zusammenarbeiten sollten. Des Weiteren wollen beide Länder Druck auf die alten EU-Mitglieder ausüben, damit diese ihre Arbeitsmärkte für Arbeitskräfte aus den neuen EU-Ländern öffnen.


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Ganz Tschechien schaute während der vergangener Woche jedoch Richtung Norden, nicht aber wegen Schneefällen, sondern wegen des Zyanids, das in die Elbe geflossen war. In dem Fluss starben Massen an Fischen, die Tschechische Umweltinspektion fand gemeinsam mit der Polizei die Ursache der Wasservergiftung - ein defekter Anzeiger in einer Abwasserreinigungsgrube des Chemiebetriebes "Draslovka" mit Sitz im mittelböhmischen Kolin.


Michal Kraus  (Foto: CTK)
Und vergangene Woche kam auch nicht ohne personelle Veränderungen in der Politik aus, dies scheint bereits eine tschechische Tradition zu sein. Diesmal waren die bisherige Direktorin der gesetzlichen Allgemeinen Krankenkasse, Jirina Musilkova, der sozialdemokratische Abgeordnete Michal Kraus sowie sein bürgerdemokratische Kollege Vladimir Dolezal an der Reihe. Gesundheitsminister David Rath machte Musilkova an der hohen Verschuldung der Krankenkasse mitverantwortlich, Kraus soll in zweifelhafte Geschäfte in Ghana verwickelt sein und Dolezal solle Bestechungsgelder vermittelt haben.


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Die Woche fährt fort, besser gesagt fährt nicht - gemeint sind die neuen Hochgeschwindigkeitszüge Pendolino, die zwar feierlich ihren Betrieb auf tschechischen Gleisen aufgenommen haben - um so trauriger war dann aber die Feststellung, dass fünf von sechs Zügen schwerwiegende Software-Fehler aufweisen. Nun hat der tschechische Verkehrsminister Milan Simonovsky dem italienischen Hersteller Alstom gedroht, dass die Züge zurückgegeben werden, wenn die Fehler nicht innerhalb von zwei Wochen beseitigt werden. Der Gesamtwert der Zuggarnituren beträgt 4,4 Milliarden Kronen (rund 146 Millionen Euro).


Und die Woche endete auch international: Premier Jiri Paroubek besuchte Indien. Das Hauptthema: Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Republik und Indien.