Wofür gaben die Tschechen 2004 ihr Geld aus?
Der Jahreswechsel steht unmittelbar bevor, und damit ist es wieder einmal Zeit für Bilanzen aller Art. Das betrifft auch diejenigen, die sich professionell mit dem Bilanzieren beschäftigen, also etwa die Mitarbeiter des Tschechischen Statistikamtes. Diese haben sich zum Beispiel angesehen, wie viel Geld die tschechischen Haushalte im Jahr 2004 durchschnittlich ausgegeben haben - und wofür. Gerald Schubert fasst zusammen.
Zurück ins Jahr 2004: Welche Bereiche stehen am anderen Ende der Skala und spielen für die Geldbörsen der Tschechinnen und Tschechen eine nur untergeordnete Rolle? Noch einmal Jaroslava Veselá:
"Einen geringen Anteil haben hier nach wie vor Ausgaben für die Gesundheit. Sie betragen nur 1,8 Prozent. Noch weniger, nämlich nur 0,6 Prozent, geben die Tschechen für Bildung aus."
Bei all dem muss man jedoch bedenken: Die tschechische Gesellschaft ist, gerade in finanziellen Dingen, sehr inhomogen. Nach wie vor hat sich hierzulande keine breite Mittelschicht ausgebildet. So weicht dann oft die individuelle Situation doch recht weit vom statistischen Mittelwert ab. Beispiel eins: Junge, gut verdienende Großstädter mit ohnehin schon höherem Bildungsniveau investieren - anders als der Durchschnitt - oft in ihre Weiterbildung, perfektionieren eine oder zwei Fremdsprachen oder lernen eine dritte. Beispiel zwei: Nur 18 Prozent der Gesamtausgaben fürs Wohnen aufzuwenden, ist für viele, gerade junge Tschechinnen und Tschechen, nur ein schöner Traum. Wer etwa in Prag keinen stattlich regulierten Mietzins zahlt, gibt locker 50 Prozent und mehr fürs Wohnen aus.