Zum Tod von Dirigent Zdeněk Mácal (1936-2023)
Der weltberühmte Dirigent Zdeněk Mácal ist am 25. Oktober im Alter von 87 Jahren gestorben. Während seiner Karriere dirigierte er rund 170 Orchester auf vier Kontinenten, darunter die Berliner Philharmoniker, das Orchestre de Paris, alle wichtigen Londoner Orchester, die Wiener Symphoniker sowie das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Zdeněk Mácal stammte aus der mährischen Stadt Brno / Brünn. Seit seinem 15. Lebensjahr spielte er dort in der Jazzband seines Vaters und dirigierte auch. Später studierte Zdeněk Mácal Dirigieren am Konservatorium und anschließend an der Janáček-Musikakademie (JAMU) in Brünn. Durch seine Erfolge bei den Dirigierwettbewerben 1965 in Besançon und 1966 in New York erlangte er erstmals internationale Aufmerksamkeit. 1968, nach der Invasion der Truppen des Warschauer Paktes, verließ Mácal die Tschechoslowakei und wirkte zunächst bei mehreren Orchestern in Deutschland, später in den USA. In seiner Karriere war er unter anderem Chefdirigent des Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchesters, der NDR Radiophilharmonie Hannover, des Milwaukee Symphony Orchestra und des New Jersey Symphony Orchestra. 1996 kehrte Mácal mit einem Auftritt beim Musikfestival „Prager Frühling“ in seine Heimat zurück. Von 2003 bis September 2007 war er Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie, und er arbeitete auch mit den Prager Symphonikern FOK zusammen.
Als Dirigent konzentrierte sich Mácal unter anderem auf Gustav Mahler, Johannes Brahms und Antonín Dvořák. Aber auch das Schaffen von Leoš Janáček und Bohuslav Martinů begleiteten ihn in seiner Karriere.