52. Europäische Wochen Passau - Europäische Kultur in Kirche, Klöstern und Schlössern

Krysztof Penderecki

Die traditionsreichen Musikfestspiele im Dreiländereck, die so genannten "Europäischen Wochen Passau" wurden am vergangenen Wochenende in der Stadt am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz eröffnet. Um Details über das diesjährige Festival zu erfahren, bat ich den Intendanten, Pankraz Freiherr von Freyberg, um ein Gespräch.

"Mit diesem Motto und dem Thema 'Europäische Kultur in Kirchen, Klöstern und Schlössern möchten wir in diesem Jahr ganz besonders auf unsere Veranstaltungsorte hinweisen. Wir möchten darauf hinweisen, dass wir unsere Veranstaltung in den schönsten Kirchen, Klöstern und Schlössern durchführen, und zwar in der Dreiländerregion, d.h. also in Süd- und Westböhmen, in Oberösterreich und in Ostbayern. Denken wir nur z.B. an die Klosterkirche von Vyssi Brod, die ehemalige Klosterkirche von Zlata Koruna oder die Kirche St. Veit in Krummau. Und zudem möchten wir mit diesem Motto auch darauf hinweisen, dass gerade die Klöster über die Jahrhunderte hinweg Kulturträger in dieser ganzen Region waren, und zwar grenzüberschreitend."

Es steht in Ihrem Programmheft, dass die EU-Erweiterung, die im Mai vollzogen wurde, eine große Rolle bei der Auswahl der Künstler gespielt hat. Wer wurde also zur Zusammenarbeit mit dem Festival eingeladen?

"Ich nenne z.B. Antoni Wit und Krysztof Penderecki. Oder z.B. wird David Eben mit seiner Schola Gregoriana Pragensis bei uns auftreten, und zwar innerhalb unseres 'Traumtages in Böhmen' Nr. 1, in der Kirche in Kasperske Hory. Oder es wird der Geiger Pavel Sporcl auftreten. Und dann wird z.B. Voces Aequales aus Budapest (also aus Ungarn, das ist ja auch ein Beitrittsland) innerhalb des zweiten Traumtages auftreten. Es gibt auch ein Konzert mit dem Prager Kammerorchester und Gabor Boldoczki, diesem wunderbaren Trompeter in Krummau. Da wird z.B. ein Werk von Dvorak aufgeführt. Wir werden in diesem Jahr sowohl die Jubiläen von Dvorak, als auch von Janacek begehen. Und Gustav Mahler, er stammt ja auch aus Ihrem Lande, ihm ist das Abschlusskonzert mit seiner Symphonie Nr. 8 gewidmet."

In den vergangenen Jahren wurden die so genannten "Traumtage in Böhmen" in das Programm der Festspiele integriert. Wie ich jetzt gehört habe, kann man auch in diesem Jahr mit diesen Veranstaltungen rechnen...

"Ja, und zwar gibt es zwei Traumtage. Einmal mit zwei Veranstaltungen am 3. Juli und einmal mit drei Veranstaltungen am 17. Juli."