Bier in Žižkov und Urlaub am Meer: Vier tschechische Produktionen laufen beim Filmfestival in Annecy
Beim internationalen Animationsfilm-Festival im französischen Annecy werden in diesem Jahr vier tschechische Produktionen und eine Koproduktion gezeigt. Darüber informierte am Montag Jiří Vaněk, Sprecher des Staatlichen Filmfonds (SFK), die Presseagentur ČTK.
Insgesamt sei in diesem Jahr eine Rekordzahl von 3277 Filmen aus 108 Ländern bei dem wichtigsten Festival der Branche eingereicht worden, hieß es. Im vergangenen Jahr liefen beim Festival d’Animation sieben tschechische Filme. Darunter war auch der Streifen „Tonda, Slávka a kouzelné světlo“ („Tony, Shelly and the Magic Light“), für den Regisseur Filip Pošivač den Jurypreis in der Kategorie Contrechamp erhielt. Der Film wurde zudem vor kurzem mit dem Böhmischen Löwen für den besten Animationsfilm ausgezeichnet.
In diesem Jahr werden in der Stadt in Savoyen unter anderem tschechische Kurzfilme zu sehen sein. Matúš Vizár ist mit seiner Produktion „Free the Chickens“ vertreten, der von dem Versuch erzählt, Hühner aus einer Zuchthalle zu retten, und die ethischen Aspekte des Verhältnisses von Mensch und Tier analysiert. Vizár, der aus der Slowakei stammt und an der Prager Filmhochschule Famu studiert hat, kehrt damit nach elf Jahren nach Annecy zurück. Damals wurde nämlich sein Abschlussfilm „Pandy“ bei dem Festival ausgezeichnet.
Auch Jan Saska ist bereits zum zweiten Mal in Annecy. Sein Streifen „Hurikán“ ist eine Ode auf den Prager Stadtteil Žižkov und erzählt die Geschichte eines Bierliebhabers und einer Wirtin in einer Bar. Des Weiteren wird Martin Smatana seinen Film „Ahoj léto“ („Hello Summer“) vorstellen, bei dem er gemeinsam mit Veronika Zacharová Regie hatte. Die Produktion, die von den Komplikationen bei einem Familienurlaub am Meer erzählt, läuft bei dem Festival in der Sektion „Young Audience“.
Eine ernstere Thematik rückt der Film „I Died in Irpin“ in den Fokus. Die ukrainische Regisseurin Anastasiia Falileieva beschreibt darin die wahre Geschichte vom Überleben im von Russland angegriffenen Irpin und von der Flucht aus der Stadt. Produziert wurde der Film von Martin Vandas von Maur Film. In Annecy wird er in der Sektion Perspectives laufen. Darüber hinaus wird auf dem Festival auch „Joko“ der polnischen Regisseurin Izabela Plucińska gezeigt, der in tschechischer Koproduktion entstanden ist.
Das Festival d’Animation Annecy findet seit 1960 statt. Der diesjährige Jahrgang läuft von 9. bis 15. Juni.