CRIF: Kommunen in Tschechien mit Rekord-Haushaltsüberschüssen und Rekordersparnissen
Die Städte und Gemeinden in Tschechien haben im vergangenen Jahr ein Plus von 17 Milliarden Kronen (688 Millionen Euro) erwirtschaftet. Es war das elfte Jahr in Folge, in dem die hiesigen Gemeinden einen Überschuss erzielten.
Laut dem Czech Credit Bureau (CRIF) stieg der Überschuss der kommunalen Haushalte im vergangenen Jahr um 71 Prozent auf 17 Milliarden Kronen (688 Millionen Euro) und erreichte damit den höchsten Stand seit 2016. Gleichzeitig erhöhten die Gemeinden die Einlagen auf Bankkonten im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 165 Milliarden Kronen (6,67 Milliarden Euro) – höchster Wert seit 1993. Dies gab CRIF auf einer Pressekonferenz am Dienstag bekannt. Die Gesamtverschuldung der Gemeinden stieg im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 50,4 Milliarden Kronen (2,04 Milliarden Euro). In den veröffentlichten Zahlen sind die Daten für Prag nicht enthalten.
Die Gesamteinnahmen der Gemeinden stiegen im vergangenen Jahr um etwa 15 Milliarden Kronen (610 Millionen Euro) auf 287 Milliarden Kronen (11,61 Millionen Euro). Dies ist darauf zurückzuführen, dass ihr Anteil an den gemeinsamen Steuern aufgestockt wurde. Zudem verzeichneten die Kommunen gestiegene Einnahmen aus dem Verkauf ihres Eigentums. „Mit Ausnahme der Subventionen lagen alle Haupteinnahmeposten der Gemeinden im vergangenen Jahr höher als 2020, aber auch als 2019“, sagte CRIF-Analystin Věra Kameníčková.
Die kommunalen Ausgaben stiegen um 7,5 Milliarden Kronen (303 Millionen Euro) auf 269 Milliarden Kronen (10,88 Milliarden Euro). „In den vergangenen drei Jahren haben die Gemeinden die Gelegenheit, in ihre Entwicklung erheblich zu investieren, weitgehend verpasst. Obwohl ihre Einnahmen dank zusätzlicher staatlicher Interventionen auch in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs stiegen, entschieden sie sich für ein vorsichtiges Vorgehen und haben die zusätzlichen Einnahmen gespart“, kommentierte Kameníčková.
Im Zusammenhang mit der Rekordsumme auf den kommunalen Bankkonten warnte die Analystin allerdings: „Dieses Geld verliert durch die Inflation seinen Wert. Außerdem steigen die Preise für Baumaterialien und Arbeitskräfte viel schneller als der Verbraucherpreisindex. Dies wird es vielen Gemeinden erschweren, jene geplanten Investitionen zu tätigen, für die sie in den vergangenen Jahren gespart haben.“