Kommunen mit geringstem Finanzüberschuss seit 2011
Die Haushalte von Städten und Gemeinden wiesen im vergangenen Jahr ein Plus von 1,6 Milliarden Kronen (62 Millionen Euro) aus.
Laut dem Czech Credit Bureau (CRIF) war dies allerdings der geringste Überschuss seit 2011. Auf der anderen Seite sind die Kommunen das achte Jahr in Folge nicht ins Minus gerutscht.
Dennoch war 2018 rekordträchtig, denn die Städten und Gemeinden nahmen so viel ein und gaben so viel aus wie nie zuvor, konkret 242,2 Milliarden Kronen (9,49 Milliarden Euro) respektive 240,6 Milliarden Kronen (9,43 Milliarden Euro). Zudem stiegen die Finanzreserven auf 125 Milliarden Kronen (knapp 5 Milliarden Euro). „Es ist gut, dass die Kommunen über gewisse Geldreserven verfügen, um mögliche Einbrüche bei den Einnahmen oder unerwartete Ausgaben zu kompensieren. Allerdings besteht die Frage, ob der Umfang der Reserven nicht mittlerweile überdimensioniert ist“, so CRIF-Analytikerin Věra Kameníčková.Die Einnahmen der Städte und Gemeinden kamen vor allem aus Steuern. Zwar stieg auch der Umfang der Investitionszuschüsse, laut Kameníčková lag die Gesamtsumme aber unter den Werten früherer Jahre. Denn der Trend habe angehalten, Ausbauvorhaben vor allem aus den Überschüssen der laufenden Haushalte zu finanzieren. Dennoch stiegen die Ausgaben für Investitionsvorhaben, und zwar um 22 Milliarden Kronen (860 Millionen Euro) auf insgesamt 77 Milliarden Kronen (3,0 Milliarden Euro).
Beim Rating der Kommunen gab es keine großen Änderungen. Der durchschnittliche Wert in Tschechien lag zwischen B und B-. Luděk Mácha ist Manager des Ratingdienstes von CRIF für Gemeinden: „Obwohl wir im vergangenen Jahr weniger Kommunen mit vorbildlichem Haushaltsgebaren gezählt haben, aber genauso viele wie 2017 mit riskantem, ist der Zustand als Ganzes auf einem guten Niveau geblieben.“Über die besten Bewertungen können sich beispielsweise die Städte Jindřichův Hradec / Neuhaus und Vyšší Brod / Hohenfurth in Südböhmen oder Rokycany und Westböhmen freuen.