Deutsche machen Führerschein in Tschechien

Schon vor dem Beitritt Tschechiens in die EU haben viele Deutschen und Österreicher verschiedene Dienstleistungen, wie zum Bsp. billiger essen gehen, Alkohol und Zigaretten kaufen oder Schnäppchen jagen, ausnutzt. Oder sie fuhren nach Tschechien, um ihren Siedlungsmüll zu entsorgen. Es war ja für sie in vielen Fällen preiswerter. Doch die nordtschechische Grenzpolizei hat jetzt eine Aktion gestartet, die dem allen ein Ende bereiten soll. Doch nach dem Beitritt Tschechiens in die EU haben vor allem die Deutschen eine neue, preiswerte Möglichkeit gefunden, ihr Geld zu sparen. Einen Führerschein in Tschechien zu machen. Die deutschen Firmen wehren sich aber dagegen und wollen verschiedene Beschränkungen annehmen. Mehr dazu erfahren sie im Beitrag von Katarina Poczosova.

In letzter Zeit haben manche Fahrschulen, hauptsächlich im Landkreis Karlsbad/ Karlovy Vary, ein erhöhtes Interesse von der deutschen Seite registriert. Der wichtigste Grund ist der enorme Unterschied in der Gebührenhöhe. Wie uns der Inhaber einer karlsbader Fahrschule, Herr Bohumil Hejhal, mitteilte:

"Bei uns, wenn man das in Euro umrechnet, werden sie das billiger haben. In Deutschland, ich werde von unseren nächsten Nachbarn sprechen, bewegen sich die Preise in Abhängigkeit von der Stadt, von der Grösse der Stadt, von dem Fahrzeug, und somit sind die Preise auch verschieden. Wie dem auch sei, hier bekommen sie den Führerschein zum halben Preis."

Während in Deutschland der Führerschein um 1.500-1.800 €, kostet, umgerechnet um 50.000 Kronen, kann man ihn in Tschechien für 8-10.000 Kronen bekommen. Wer also in Tschechien einen Führerschein machen will, muss natürlich auch gewisse Regeln einhalten. Einen Antrag stellen, eine Bestätigung vom Arzt vorlegen, vollständig alle vorgeschriebenen Theoriestunden und praktische Ausbildung absolvieren, und erst dann kann man zu der Prüfung zugelassen werden. Falls die Fahrschule keine Instruktoren hat, die in der Fremdsprache unterrichten können, ist der Fahrschüler verpflichtet, sich einen Dolmetscher zu bezahlen. Der aber kostet ungefähr 400 Kronen pro Stunde, was 10-15 € sind. Ein anderes Problem sind dann die Prüfungen. Mehr dazu Bohumil Hejhal.

"Damit die Fahrschule sie machen kann, muss sie "sprachlich" gut ausgestattet sein. Nicht nur die Dolmetscher, sondern auch die Lehrer müssen die Schüler nicht nur die Theorie unterrichten, sondern ihnen auch die Fahrt beibringen. Der Unterricht kann nicht gleich ablaufen, die Gesetzte zu übersetzen reicht nicht, die Schüler müssen auf ein paar Details aufmerksam gemacht werden."

Da die Schüler aus verschiedenen Ländern kommen, müssten zum Bsp. auf die Unterschiede im Verkehr, in ihrem Land und bei uns, hingewiesen werden. Da viele Ausländer die tschechische Sprache nicht beherrschen, können sie die schriftliche Prüfung nur mit einem Dolmetscher, und das nur in mündlicher Form, ablegen. Die Dolmetscher, natürlich, sind verpflichtet, ihnen nicht zu helfen oder auf irgendeine Art und Weise behilflich zu sein. Und gerade das war in letzter Zeit ein Problem, da manche Schüler ihre Dolmetscher bestochen haben, damit sie richtig antworten. Deswegen soll noch ein dritter, Unparteiischer, dabei sein, der beide Sprachen beherrscht und den Prüfungsablauf kontrollieren kann.

Da das Interesse in letzter Zeit sichtlich gestiegen ist, bereiten sich manche Fahrschulen auf diese neue Situation vor, man sucht neue Lektoren, damit man nicht so viel Zeit durch das Dolmetschen verlieren muss. Denn, wie man weiß, Zeit ist Geld.