Fonds „Future for Ukraine“ fördert Behandlung ukrainischer Soldaten in Tschechien
Reha-Aufenthalte für verletzte ukrainische Soldaten in Tschechien zu vermitteln, ist das Ziel des neuen Stiftungsfonds „Future for Ukraine“.
Fast ein Jahr lang führt Russland schon seinen brutalen Krieg gegen die Ukraine. Mittlerweile gebe es mehrere Zehntausend verletzte ukrainische Soldaten, sagt Vitaliy Pron. Er ist Vorsitzender des Verwaltungsrats für den Stiftungsfonds „Future for Ukraine“. Die ukrainischen Krankenhäuser konzentrieren sich seinen Worten nach vor allem auf akute Hilfe für die schwersten Patienten:
„Darum mangelt es an Zeit und Kapazitäten, um verletzten Soldaten und Kriegsveteranen zu helfen. Wir sind hier deswegen zusammengekommen, um die tschechische Öffentlichkeit um Unterstützung zu bitten.“
Pron arbeitet mit dem tschechischen Stiftungsfonds REGI base zusammen. Dieser entstand 2011 mit dem Ziel, tschechischen Kriegsveteranen unter die Arme zu greifen. Seit dem Beginn der russischen Invasion wurden dank dem Fonds auch vier ukrainische Kriegsveteranen in einer Reha-Klinik in Tschechien behandelt.
„Diesem Fonds sind wir sehr dankbar. Und dankbar sind wir hauptsächlich dem ganzen tschechischen Volk dafür, dass es die Ukraine während des Kriegs schon ein Jahr lang unterstützt. Wir hoffen, dass der Krieg bald endet und dass die Ukraine siegt.“
Vitaliy Pron schätzt die Kosten für den Reha-Aufenthalt eines Soldaten auf rund 150.000 Kronen (ca. 6500 Euro).
„Natürlich hängen die Kosten davon ab, welche Verletzung der Soldat hat und welche konkreten Reha-Maßnahmen nötig sind. Dabei meine ich nicht Nachoperationen oder Prothesen, das wäre dann individuell.“
Die Organisation ist bemüht, möglichst vielen verletzten Soldaten zu helfen. Pron spricht von mehreren Tausend, die er unterstützen möchte.
Hynek Čech ist Begründer des tschechischen Stiftungsfonds REGI base und Vorsitzender seines Verwaltungsrats. Die Zusammenarbeit mit „Future for Ukraine“ bezeichnet er als alt und neu zugleich:
„Denn Vitaliy Pron, der jetzt die neue Stiftung leitet, ist unser langjähriger Partner in der Ukraine, der uns in der Vergangenheit mit der Auswahl von verletzten Soldaten half, die zur Behandlung nach Tschechien gebracht wurden. Da die Kapazitäten der Reha-Kliniken in Tschechien beschränkt sind, achten wir sehr darauf, dass Patienten ausgesucht werden, die wirklich die Chance auf eine Verbesserung ihres Gesundheitszustands haben. Im August vergangenen Jahres hat beispielsweise ein ukrainischer Soldat, der bei der Anreise nur auf Krücken gehen konnte, die Klinik ohne Gehhilfe verlassen und ist in die Heimat zurückgekehrt. Wir müssen die Art der Verletzung berücksichtigen und sorgfältig diejenigen aussuchen, die nach Tschechien zur Behandlung kommen.“
Der Stiftungsfonds „Future for Ukraine“ leistet zudem auch humanitäre Hilfe. In der Zukunft möchte er sich des Weiteren auf die Minenräumung und Wiederherstellung der Infrastruktur in der Ukraine konzentrieren.
Mehr über den Stiftungsfonds „Future for Ukraine“ erfahren Sie unter www.futureforukraine.eu.
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