Freilichtmuseum in Rožnov pod Radhoštěm eröffnet neue Saison

Freilichtmuseum in Rožnov pod Radhoštěm (Foto: Archiv Radio Prag)

Es gilt als die älteste Freilichtausstellung in Europa: das Walachische Museum in Rožnov pod Radhoštěm. Ab Mai kann man wieder alle historischen Holzbauten nicht nur von außen bewundern, sondern auch betreten. Die Mitarbeiter des Museums waren kürzlich in Prag und informierten über einige Neuerungen, die sie für die kommende Saison vorbereitet hatten.

Jindřich Ondruš  (Foto: Martina Schneibergová)
Das Freilichtmuseum in der Beskidenstadt Rožnov pod Radhoštěm wurde in den 1920er Jahren gegründet und allmählich erweitert. Das Areal über die Volksarchitektur aus der mährischen Walachei besteht heutzutage aus drei Teilen: dem sogenannten „Holzstädtchen“, dem „Mühlental“ und dem „Walachischen Dorf“. Die Begründer hätten sich damals gewünscht, dass es immer ein lebendiges Freilichtmuseum bleibt. Daran halte man sich bis heute, erzählt der aktuelle Direktor des Geländes, Jindřich Ondruš:

„Im Rahmen des ´Walachischen Jahres´ stehen 43 Veranstaltungen auf dem Programm. Wir bemühen uns, im authentischen Milieu der Volksarchitektur aus unserer Region vorzuführen, wie man früher in der mährischen Walachei gelebt hat. So werden bei uns beispielsweise das Maifest oder der Sankt-Johann-Tag traditionell gefeiert. In der neuen Saison wollen wir auch den Familien mit Kindern noch mehr entgegenkommen. Eine Familienkarte gilt nun für zwei Erwachsene und vier Kinder bis 15 Jahre, die Familienkarte für alle drei Museumsareale kostet 400 Kronen (14,80 Euro). Der Eintritt für die Besichtigung der Volksarchitektur gilt zudem auch für die verschiedenen Ausstellungen, die wir im Hauptgebäude zeigen.“

Freilichtmuseum in Rožnov pod Radhoštěm  (Foto: Archiv Radio Prag)
Zudem werden nun Dauerkarten angeboten, die für zehn Besuche gelten. Das Museum denkt aber auch an ausländische Besucher.

„Wenn die Besucher eine Besichtigung reservieren, können sie das Areal mit einem deutsch oder englisch sprechenden Führer besichtigen. Es ist besser, die Führung im Voraus zu bestellen, aber es ist nicht unbedingt notwendig. In der Hauptsaison stellen wir etwa 40 Mitarbeiter ein, die als Guides arbeiten. Wir wollen, dass unsere Besucher zufrieden sind und dass es ihnen bei uns gefällt.“

Zum Freilichtmuseum gehören auch die wertvollen Bergbauden in der Ansiedlung Pustevny, die vor 115 Jahren vom slowakischen Architekten Dušan Jurkovič erbaut wurden. Vor zwei Monaten brannte eine der hölzernen Bauden ab, die Libušín. Seitdem gibt es Bemühungen um ihren Wiederaufbau. Dazu werden verschiedene Benefizveranstaltungen organisiert. Der Museumsdirektor:

Foto: Martina Schneibergová
„Am 3. Mai veranstalten wir einen Tag für Pustevny, an dem wir mit dem öffentlich-rechtlichen Tschechischen Rundfunk zusammenarbeiten. Der Erlös wird für die Erneuerung der Libušín-Baude genutzt. Vorläufig schätzen wir die Kosten für den Wiederaufbau der Baude auf 80 Millionen Kronen (knapp drei Millionen Euro).“

Die Ursache für den Brand ist noch immer nicht geklärt. Laut dem Direktor geht die Polizei davon aus, dass das Feuer entweder durch einen technischen Fehler am Kamin verursacht wurde oder dass es sich um Brandstiftung handelte.