Historisches Landleben und Volkstracht – Freilichtmuseum in Rožnov startet Saison
Das Freilichtmuseum der Mährischen Walachei in Rožnov pod Radhoštěm gilt als die älteste Freilichtausstellung in Europa. Das Museum ist zum Teil auch im Winter geöffnet. Die Hauptsaison hat jedoch erst vor einigen Tagen begonnen. Vertreter des Museums haben vor kurzem in Prag über die Programmschwerpunkte informiert.
„Wir haben das Motto gewählt ‚Ein Museum für Kinder‘. Insgesamt neun Veranstaltungen planen wir diesmal speziell für Kinder. Denn vor ein paar Jahren hatte sich gezeigt, dass unsere Freilichtausstellung nicht so sehr als für Kinder geeignet wahrgenommen wird. Darum haben wir begonnen, mehr Programmpunkte auch für Familien mit Kindern anzubieten. Im vergangenen Jahr haben 22 Prozent mehr Kinder als 2014 das Museum besucht.“
So wird beispielsweise gezeigt, wie die Häuser des Museumsdorfes einst gebaut wurden. Vorgeführt wird auch die Arbeit der Imker oder wie in einer Werkstatt die Blaudruckstoffe entstehen. Selbst wenn diese Programmpunkte auf Kinder zielen, sind sie für Besucher jeden Alters interessant. Insgesamt sind in dieser Saison rund 50 Veranstaltungen im Freilichtmuseum geplant, so Ondruš:„Völlig neu ist das Folklorefestival ‚Ondrášova valaška‘, das wir in Zusammenarbeit mit der Stadt Rožnov im Juni organisieren. Wir eröffnen zudem eine neue historisch-ethnographische Dauerausstellung, in der das Leben ländlicher Bevölkerungsschichten in der mährischen Walachei mit dem heutigen Leben verglichen wird. Eine neue große Dauerausstellung wird in der zweiten Jahreshälfte zu sehen sein. Sie trägt den Titel ‚Jak jde kroj, tak se stroj‘ (Zieh die Volkstracht an, Anm. d. Red.). Das Museum hat eine der größten Textilsammlungen in Tschechien. Sie umfasst rund 20.000 Gegenstände. Etwa 1000 davon werden in der neuen multimedialen Schau gezeigt, und weitere 15.000 Kleidungsstücke werden in digitalisierter Form präsentiert. Die Besucher haben die Möglichkeit, einen Großteil der Volkstrachten aus den Sammlungen zu besichtigen.“
Die Volkstrachtenausstellung wird in Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum Maihaugen im norwegischen Lillehammer zusammengestellt. Das Walachische Museum möchte auch gemeinsame Projekte über Handwerksberufe starten.Das Areal über die Volksarchitektur aus der mährischen Walachei besteht heutzutage aus drei Teilen: dem sogenannten „Holzstädtchen“, dem „Mühlental“ und dem „Walachischen Dorf“. Das Museum verwaltet zudem das Areal mit historischen Bauden aus den Beskiden in Pustevny. Im vergangenen Jahr kamen rund 287.000 Besucher in das Museum. Dies sei die höchste Besucherzahl in den letzten acht Jahren gewesen, erklärt Jindřich Ondruš:
Besuchergruppen, die an einer fremdsprachigen Führung durch das Museum teilnehmen wollen, sollten die Besichtigung im Voraus bestellen.