Grenzüberschreitende Kommunikation: Kapsch baut Zugfunk in Tschechien aus
Das österreichische Konsortium Kapsch wird bis Frühling nächsten Jahres die Eisenbahnstrecke zwischen Znojmo / Znaim und der tschechisch-österreichischen Grenze mit dem Kommunikationsnetz GSM-R ausstatten. Das Projekt im Wert von zehn Millionen Kronen (370.000 Euro) wird teilweise aus EU-Mitteln finanziert. Dies gab das tschechische Verkehrsministerium am Freitag bekannt.
„Wir machen den Eisenbahnverkehr in Tschechien durch dieses System sicherer und schneller. Durch die Anwendung dieser Technologie wird Tschechien mit dem Nachbarland Österreich vernetzt“, führte Verkehrsminister Dan Ťok an. Am Projekt werden sich außer Kapsch auch tschechische Firmen wie AŽD Praha, ČD-Telematika, Teplotechna Ostrava und SUDOP Brno beteiligen.
Der digitale Zugfunk ermöglicht in ganz Europa die Kommunikation zwischen Funk-Endgeräten in den Zügen und den Sicherheitssystemen an den Bahnstrecken. Lokführer kommunizieren mit seiner Hilfe untereinander und mit der Zentrale. Dieser Standard sorgt für mehr Sicherheit und Effizienz im internationalen Bahnverkehr.Das Global System for Mobile Communications – Railway (GSM – R) kommt in Tschechien bereits auf mehreren Trassen zum Einsatz: auf der Strecke aus Deutschland über Prag, Brno / Brünn und Břeclav / Lundenburg Richtung Slowakei und Österreich, sowie auf dem Bahnkorridor zwischen Česká Třebová und Ostrava / Ostrau und auf dem Güterverkehrskorridor zwischen Kolín und Děčín / Tetschen. Aktuell sind 1140 Kilometer Eisenbahnstrecken in Tschechien mit dem GSM-R System ausgestattet, an weiteren 560 Kilometern wird es derzeit eingerrichtet.
„Die Erweiterung der GSM-R-Technologie ist eines der Projekte, für die das Verkehrsressort in den vergangenen Jahren erhebliche Summen aus den EU-Fonds bezogen hat. Insgesamt waren es etwa 60 Millionen Euro“, führte Minister Ťok am Freitag an.