Großteil der tschechischen Unternehmen vom Krieg in der Ukraine betroffen
Zwei Monate nach der russischen Invasion in der Ukraine spürt der Großteil der tschechischen Unternehmen direkt oder indirekt die negativen Folgen des Krieges. Dies geht aus einer Studie des Verbandes für Industrie und Verkehr hervor, die unter mehreren hundert Betrieben durchgeführt wurde.
Während die Unternehmen noch im März vor allem die Folgen des Krieges auswerteten, würden sie nun daran arbeiten, diese einzudämmen, hieß es weiter. So werden die Produktionskosten gesenkt oder die Preislisten überarbeitet. Ein Viertel der vom Verband befragten Unternehmen überlegt zudem, aufgrund des Krieges in der Ukraine und der geopolitischen Lage seine Exportstrategie zu ändern. Manche haben dies bereits getan. Der Großteil der Firmen will sich mehr auf die Länder der EU konzentrieren, aber auch Ziele in Fernost oder Amerika werden interessanter.
Schwierigkeiten bereiten den Firmen hierzulande der Materialmangel und vor allem die steigenden Preise für Rohstoffe und Energie. „Die Energiepreise sind eines der Hauptprobleme für die Unternehmen. Dies zeigen auch die Investitionspläne der Firmen für dieses Jahr“, sagte der Leiter der Sektion für Wirtschaftspolitik des Verbandes für Industrie und Verkehr, Bohuslav Čížek. „62 Prozent der Betriebe will in Energieeinsparungen investieren. Für ein Drittel ist es das eine Investitionspriorität. Die Firmen erhoffen sich dadurch in der Zukunft sinkende Ausgaben für Energie“, so Čížek weiter.
Die Investitionen der Unternehmen werden in diesem Jahr aber dennoch geringer ausfallen, als ursprünglich angenommen. Grund dafür sind vor allem die hohen Inflationsraten. Wie Bohuslav Čížek erwähnt, würden sich viele Firmen wünschen, dass der tschechische Staat ihnen bei den Investitionen hilft.