Hui in der Leichathletik, pfui im Handball – tschechischer Sport am Wochenende

Tschechien gegen Serbien in der WM-Qualifikation im Handbball

Zwar schaut alle Welt nach Südafrika, doch im Sport gab es am vergangenen Wochenende noch mehr als nur Fußball. Und das auch mit tschechischer Beteiligung – eine kleine Zusammenfassung.

WM-Qualifikation im Handbball: Filip Jícha  (Tschechien) und Žarko Šešum  (Serbien). Foto: ČTK
Zuerst die schlechte Nachricht: Der aktuell beste Spieler der deutschen Handball-Bundesliga wird bei der WM in Schweden fehlen. Filip Jícha vom Meister und Champions-League-Sieger Kiel scheiterte mit dem tschechischen Team in der WM-Qualifikation an Serbien. Im Rückspiel siegten die Tschechen in Pilsen mit 25:22 gegen den Gegner vom Balkan. Doch es war ein Tor zu wenig, denn das Hinspiel in Niš hatten sie mit 23:27 verloren. Große Enttäuschung also bei den tschechischen Handballern. Trainer Martin Lipták sagte, im Rückspiel könne er seiner Mannschaft nichts ankreiden, entscheidend sei die Niederlage im Hinspiel gewesen. Und da habe er – Lipták – Schuld:

WM-Qualifikation im Handball: David Juříček  (Tschechien) und Dimitri Pejanovic  (Serbien). Foto: ČTK
„Ich glaube, es war mein großer Fehler, dass wir vor dem Hinspiel nur wenige Informationen hatten. Serbien arbeitet mit einem 40-köpfigen Kader, und wir hatten kein aktuelles Video, sondern nur eine Aufnahme von der Europameisterschaft.“

Unter anderem wirft sich der tschechische Trainer vor, nicht mit einer Sechser-Abwehr der Serben gerechnet zu haben. Auf der anderen Seite, so Lipták, würde er sein Team immer auf alle Taktikvarianten vorbereiten. Wie dem auch sei: Wenig Trost dürfte Mannschaftskapitän Filip Jícha gebracht haben, dass er am Samstagabend nach dem Spiel zum tschechischen Spieler des Jahres 2009 gewählt wurde.

Freude herrscht hingegen bei den Leichtathleten. Sie haben bei der Mannschafts-Europameisterschaft den Aufstieg von der Ersten Liga in die Superliga geschafft. In Budapest wurden sie dabei ihrer Favoritenrolle gerecht, gewannen acht der Wettkämpfe und damit auch die Wertung in der Ersten Liga vor Schweden und Portugal. Nationaltrainer und Ex-Zehnkampf-Weltrekordler Tomáš Dvořák war zufrieden:

„Noch am vergangenen Donnerstag hatte ich bei der Zusammenstellung des Teams lautstark verkündet, es sei Pflicht zu siegen - und das mit großem Vorsprung. Als die Zusammenstellung des Kaders dann schwierig wurde, sagte ich, dass der Aufstieg Pflicht ist. Das Team hat aber gezeigt, dass es kämpfen kann und seine Stärken hat. Ich glaube fest, dass es im kommenden Jahr konkurrenzfähig ist.“

Ondřej Synek  (Foto: www.ondrejsynek.cz)
Für ausbaufähig hält Dvořák vor allem noch die Leistungen der Werfer, obwohl Weltrekordlerin Barbora Špotáková im Speerwurf mit 67,63 Metern ein herausragendes Ergebnis gelungen war. Zudem sieht der Nationaltrainer in den Mittel- und Langstrecken Nachholbedarf.

Nachholbedarf hat einer hingegen nicht: Ruderer Ondřej Synek. Er ist vielmehr in blendender Form. In München gewann der 28-Jährige seinen zweiten Weltcup-Lauf in diesem Jahr. Auf dem Rotsee bei Luzern reicht dem Sportler von Dukla Prag nun der einfache Finaleinzug, um den Gesamt-Weltcup für sich zu entscheiden. Es wäre sein insgesamt fünfter Gesamtsieg.

Autor: Till Janzer
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