Innovationen für große Firmen – DTIHK lanciert Startup-Wettbewerb

connect_visions.jpg

Für Startup-Unternehmen machen sie häufig den Unterschied aus: Aufträge für die sogenannten Global Player. Die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer (DTIHK) bringt nun beide Seiten zusammen – in einem Innovationswettbewerb, der am Mittwoch gestartet wurde. Der Kick-off war im Kuppelsaal der Kammer.

Jan Panoch  (Foto: Archiv C-all solutions)
Gut 30 Startupper und die Innovationsmanager von sechs großen Firmen. Sie sollen zueinander finden. Zu den Jungunternehmern gehören auch die Gründer von C-all solutions. Jan Panoch ist Geschäftsführer des Startups, das seit vergangenem Jahr am tschechischen Markt ist:

„Wir bieten Lösungen, mit denen man den Erfolg von Marketing messen kann. Und das in einem Bereich, der bisher nicht in dieser Weise erfasst wurde: der Online-Reklame, die in einem Telefongespräch mündet.“

C-all solutions ist in diesem Bereich bereits Marktführer in Tschechien, nun haben die drei Jungunternehmer ein Auge auf Deutschland geworfen. Deswegen auch die Teilnahme am „Connect Visions to Solutions“, wie sich der Wettbewerb nennt. Die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer hat für die Bewerber dabei ein ungewöhnliches Element eingebaut.

Bernard Bauer  (Foto: Archiv DTIHK)
„Hier geht es darum, dass die Firmen Aufgaben formulieren für die Startup-Unternehmen. Und diese sollen ihnen dazu clevere Lösungen anbieten“, so Bernard Bauer, Geschäftsführer der DTIHK.

Die sechs Konzerne kommen aus den Bereichen Autowirtschaft, Energie sowie Informations- und Kommunikationstechnologie, konkret sind es Brose, E.on, Pražská energetika, RWE, SAP und Škoda auto. Die Aufgaben wurden am Mittwoch von den Innovationsmanagern der Konzerne präsentiert. Der Autohersteller Škoda sucht zum Beispiel allgemein nach Lösungen für die „intelligente Mobilität“. Konkreter klingt es hingegen von der Pražská energetika. Karsten Krämer ist Innovationsmanager bei dem größten Energieversorger in Tschechien:

Karsten Krämer  (Foto: Archiv von Karsten Krämer)
„Die Aufgabe, die wir hier in den Wettbewerb gegeben haben, ist sehr stark aus der Kundenperspektive gedacht. Es geht darum, Lösungen zu entwickeln, die dem Kunden helfen, Kosten zu sparen. Das ließe sich beispielsweise durch smarte Algorithmen bewerkstelligen. Oder es können Lösungen sein, die die Energieunabhängigkeit erhöhen, das heißt Geschäftsmodelle rund um das Thema Planung, Bau und Finanzierung von Aufdach-Solaranlagen oder Mini-Blockheizkraftwerken oder Batterien.“

Als Drittes könnten es aber auch Apps sein, um die Kommunikation mit dem Kunden zu verbessern.

Während des Wettbewerbs bieten die sechs Global Player unter anderem Workshops an für die Startups und Treffen mit den jeweiligen Innovationsmanagern. Die besten Bewerber erhalten von renommierten Unternehmensberatern wichtige Tipps für ihre Firma. Und der Sieger erhält außerdem ein Preisgeld von 3000 Euro.

Die Startupper von C-all solutions haben im Übrigen ihren möglichen Partner bereits am Mittwoch ausgemacht.

„Wir haben Dinge gesehen, die passen könnten. Das betrifft SAP und deren Programm Hana. Das werden wir sicher probieren“, sagt Jan Panoch.


Der Wettbewerb der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer läuft bis 15. September. Mehr dazu unter www.connect-visions-to-solutions.com

Autor: Till Janzer
schlüsselwort:
abspielen