Israels Ministerpräsident zu Besuch in Prag
Ende vergangener Woche weilte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu einem Staatsbesuch in Prag. Mit Netanjahu reisten auch sieben Minister seines Kabinetts an. Der Besuch diente in erster Linie dazu, die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen auszubauen und um über konkrete Projekte im Bereich der Forschung und Ausbildung zu verhandeln. Aber es kamen auch andere Themen zur Sprache.
Netanjahu äußerte sich auch zum langjährigen Konflikt zwischen Israel und Palästina. Nečas wiederholte, dass die Entspannung nur durch Verhandlungen beider Staaten erreicht werden könne. Wie er allerdings einräumte, versuchte der tschechische Premier seinen Amtskollegen davon zu überzeugen, in einigen Punkten der internationalen Kritik zu weichen. Konkret handelt es sich um Lebensbedingungen der Palästinenser im Westjordanland: „Wir haben unseren israelischen Freunden versucht zu erklären, dass es unter völligem Respekt für die Sicherheitsinteressen Israels gut wäre, nach Wegen zu einer größeren wirtschaftlichen Entwicklung in dieser Gegend zu suchen.“
Während des Besuchs von Netanjahu fand in Prag die historisch erste Sitzung von Vertretern der Regierungen Tschechiens und Israels statt. Die Minister beider Länder unterzeichneten Erklärungen über die Zusammenarbeit im Verkehrswesen, in Wissenschaft und Forschung, in der Kultur sowie in der regionalen Entwicklung. Wie der stellvertretende Außenminister und frühere Botschafter in Israel, Jiří Schneider, anführte, habe der bilaterale Handelsumsatz im vergangenen Jahr fast eine Milliarde US-Dollar erreicht: „Seit ungefähr drei Jahren läuft das Projekt Most (Die Brücke). Beide Regierungen stellen Gelder bereit, die Firmen im Rahmen von Ausschreibungen zur industriellen Entwicklung und zur angewandten Forschung nutzen. Es ist kein Zufall, dass unmittelbar nach dem Besuch dieser Delegation vier israelische Nobelpreisträger in Tschechien erwartet werden. Man kann in diesem Bereich von Israel wirklich viel lernen.“