Kein Huhn scharrt umsonst

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Die Vogelgrippe. Nach einem Jahr machte sie, also die ptačí chřipka, in diesem Sommer in Tschechien wieder von sich reden. Lassen wir uns durch den H5N1-Virus nicht erschrecken und schauen wir uns in unserer Sprachsendung ein wenig im Vogelreich um; wir fangen dabei in einer Geflügelfarm - drůbeží farma bzw. drůbežárna an.

Die Vögel, die man dort züchtet, werden allgemein als Geflügel - drůbež bezeichnet. Darunter unterscheidet man Hühner - kuřata, Hennen - slepice, Gänse - husy, Enten - kachny, Puten - krůty und andere.

Die meist verbreiteten Zuchtvögel sind die Hühner - kuřata. Die Masthühner werden hierzulande auch als brojlery bezeichnet, also Vorsicht: Da gibt es einen Unterschied zum deutschen Broiler, der bereits gebraten ist.

Ist ein Mensch sehr sanftmütig und friedlich, sagt man von ihm: Er tut keinem Huhn etwas zuleide - neublíží ani kuřeti. Und was für die Deutschen ein Pudel, ist für die Tschechen ein Huhn. Von einem leidenden Menschen sagen wir, er sieht aus wie ein begossenes Huhn - vypadá jako zmoklé kuře, wobei man allerdings von einer begossenen Henne - zmoklá slepice noch häufiger spricht. Wenn Sie betonen wollen, dass jede Arbeit belohnt werden soll, sagen Sie: Umsonst scharrt auch kein Huhn - zadarmo ani kuře nehrabe.

Die Verkleinerung kuřátka bezeichnet nicht nur die kleinen Hühnchen, sondern auch die gelben Keulenpilze. Und zum Schluss der heutigen Sprachecke wenden wir unseren Blick von den Pilzen auf dem Boden zum Sternenhimmel. Das Sternbild Plejaden wird im Tschechischen nicht nur Plejády, sondern auch Kuřátka genannt.