Kriminalität gestiegen – auch wegen Neujahrsamnestie 2013
Vier Jahre hintereinander ist die Kriminalität in Tschechien gesunken. Doch im vergangenen Jahr gab es wieder einen Anstieg. Dies teilte die tschechische Polizei in dieser Woche mit.
„Bekanntermaßen wurden mehr als 6000 Strafgefangene freigelassen, aus dieser Gruppe wurden dann über 5000 Straftaten registriert, insgesamt rund 40 Prozent der Entlassenen wurden rückfällig.“
Kučera glaubt jedoch, dass diese Welle so langsam verebbt.
Ganz allgemein besteht aber in Tschechien ein Problem mit dem Rückfälligwerden. Über die Hälfte jener, die 2013 verhaftet wurden, waren der Polizei bereits bekannt gewesen. Diese Täter begehen vor allem wiederholt Einbrüche oder knacken Autos. Die Gründe sehen die Ermittler vor allem darin, dass vorbestrafte Menschen keine Arbeit finden können beziehungsweise verschuldet sind. Dies ist auch eine Aufgabe für den Strafvollzug:„Die Bewährungshelfer werden geschult in der Hilfe für verschuldete Klienten, genauso bemühen wir uns um eine engere Zusammenarbeit mit den Arbeitsämtern“, so der Leiter des tschechischen Strafvollzugs, Pavel Štern.
Polizeivizepräsident Kučera sieht sie hohe Arbeitslosigkeit im Land auch allgemein als weiteren Grund für den Anstieg der Kriminalität im vergangenen Jahr. Dazu kommt der verstärkte Einsatz der Polizei gegen Drogenkriminalität. Das Vorgehen der Behörden war 2013 wegen des Schmuggels von Crystal nach Deutschland intensiviert worden.„Wir haben vor allem mehr Drogenküchen und illegale Hanfplantagen auf tschechischem Boden ausfindig gemacht und sie zerstört“, sagt Kučera.
Zudem wurde mehr Beschaffungskriminalität registriert. Diese besteht meist aus Eigentumsdelikten. Und Eigentumsdelikte sind ohnehin nach absoluten Zahlen das größte Element in der Statistik. Sie bilden 60 Prozent der Kriminalität, und bei ihnen wurde ein Anstieg von gleich 20 Prozent verzeichnet. Dabei nahmen ganz besonders Einbrüche in Einfamilienhäuser zu. Václav Kučera:
„Die Gründe dafür sind klar. Diese Einfamilienhäuser werden immer beliebter und sie stehen meist in isolierten Trabantensiedlungen, in denen viel Anonymität herrscht. Häufig geschehen die Einbrüche dort kurz vor oder nach dem Einzug, diese Häuser sind nicht ausreichend gesichert.“Eigentumsdelikte werden im Übrigen in diesem Jahr im Mittelpunkt der Polizeiarbeit stehen, genauso wie die Internetkriminalität.