„Man kann neue Freunde finden“ – Schüleraustausch zwischen Prag und Rottweil
Es ist der erste Schüleraustausch zwischen der Základní škola Londýnská in Prag und dem Leibniz-Gymnasium Rottweil. Acht- und Neuntklässler des deutschen Gymnasiums waren eine Woche zu Gast in Prag. Gegenüber Radio Prag berichteten sie von ihren persönlichen Eindrücken und Erlebnissen.
„Am Mittag hatten wir Freizeit, und ich war mit meiner Austauschschülerin shoppen. Am Donnerstag haben wir eine Stadtrallye in Prag gemacht, und heute waren wir in Theresienstadt. Freitagnachmittag und Samstag ist dann freie Zeit in der Gastfamilie.“
Einen besonderen Eindruck hat die Fahrt in das ehemalige Ghetto und Konzentrationslager bei der Schülerin hinterlassen.„Ich fand vor allem Theresienstadt interessant, weil mich Geschichte allgemein interessiert. Es war schon schockierend. Man hört es zwar in der Schule, aber wenn man es selbst sieht, ist es schon hart“, sagt Anna Koch.
Auch die kulturellen Unterschiede in den Gastfamilien haben einen Eindruck bei den Schülern hinterlassen. Sie empfanden die Wohnungen als klein, da nicht jeder sein eigenes Zimmer hat. Tamara Lude hat dennoch großen Gefallen an dem Austausch gefunden:
„Das Essen ist sehr lecker hier. Prag ist eine schöne Stadt, und die Geschichte ist interessant. Die Führungen durch die Museen und durch die Burg waren sehr schön.“Zudem findet Tamara, dass es viele Gründe gibt, an einem Austausch teilzunehmen. Zum einen bekommt man einen Eindruck, wie andere Menschen leben, zum anderen kann man seine Kenntnisse und Fähigkeiten erweitern:
„Man kann die Sprache des Landes besser kennenlernen, auch neue Erfahrungen sammeln und vielleicht neue Freunde finden.“
Im Sommer werden die tschechischen Schüler nach Rottweil fahren. Dafür hat sich das Gymnasium in der kleinen Stadt am Neckar schon einiges einfallen lassen. Das Programm betreut Stefan Naumann:„Wir werden mit den Schülern das Rathaus besuchen, dort werden sie vom Bürgermeister empfangen. Außerdem haben wir geplant, mit ihnen in das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart zu gehen. Und wir werden eine große Bodenseerundfahrt machen, mit den Pfahlbauten in Unteruhldingen, Meersburg und Konstanz.“
Ein Ziel des Austauschprogramms ist die Förderung der Fremdsprachenkenntnisse. Allerdings sollen die deutschen Schüler nicht etwa Tschechisch lernen, sondern Englisch. Ihre tschechischen Altersgenossen üben sich hingegen im Deutschen.