Max Brod (1884-1968): deutsch-jüdischer Autor und Komponist aus Prag
Am 27. Mai wird der 130. Geburtstag von Max Brod begangen. Dieser deutsch-jüdische Autor aus Prag wurde vor allem als Schriftsteller, Publizist, Übersetzer und Vermittler der Werke seines Freunds Franz Kafka bekannt. Zudem war er ein Kenner und Freund der tschechischen Musik. Brod übersetzte unter anderem Libretti zu Opern von Leoš Janáček und trug damit zum Welterfolg des Komponisten bei. Im Schatten dieser Aktivitäten steht sein eigenes musikalischen Schaffen.
Das musikalische Schaffen von Max Brod umfasst 38 Opusnummern. Er selbst war ein guter Pianist. Häufig begleitete er seinen Freund, den Komponisten Adolf Schreiber, der Violine spielte. Eben jener Adolf Schreiber, der ein Schüler von Antonín Dvořák war, prägte die Kompositionstätigkeit von Max Brod. Besonders schuf Brod Lieder und Liederzyklen. Er vertonte unter anderem Gedichte von Heinrich Heine, Johann Wolfgang von Goethe und Franz Kafka. Die ersten zwei Lieder, „Mir träumte“ und „Die Botschaft“ auf Texte von Heine, entstanden im Jahre 1900. Ein halbes Jahrhundert später komponierte Max Brod die Lieder „Tod und Paradies“ zu den Texten von Franz Kafka. Sie entstanden 1951 in Israel. Brod vertonte dabei Passagen aus Kafkas Tagebuch. Der zweite große Bereich im Schaffen von Max Brod sind Klavierwerke. Als Komponist war er bis in die 1950er Jahre aktiv. Seit den 1940er Jahren zeigten sich in seinen Kompositionen Einflüsse der zeitgenössischen Musik, auch hinterließ die israelische Folklore ihre Spuren in seinem Werk.