Maximale Ausbeute: Alle drei tschechischen Fußballvereine siegen in europäischen Pokalwettbewerben
Die drei Fußballvereine aus Tschechien in den europäischen Pokalwettbewerben sind auf einem guten Weg. Am Donnerstag fuhren alle einen Sieg ein. Nun ist die Chance da, dass sie alle auch im Frühjahr noch europäisch weitermachen können.
Der Jubel war groß am Donnerstagabend im Stadion von Sparta Prag. In der 54. Minute brachte der slowakische Mittelfeldspieler Lukáš Haraslín die Hausherren mit einem schönen Schlenzer gegen Betis Sevilla in Führung. Das war das Tor des Tages, denn der spanische Verein fand keine Antwort auf den Treffer.
Mit 1:0 gewann also Sparta Prag in der Europa League. Es war am fünften Spieltag der europäischen Pokalwettbewerbe in dieser Saison wohl der wichtigste Sieg für die tschechischen Vereine. So sagte Haraslín selbst nach der Begegnung:
„Gegen Betis Sevilla gewinnt man nicht jeden Tag. Das ist sicher ein super Ergebnis nicht nur für uns, sondern für die ganze tschechische Liga. Wir wussten, dass einzig ein Sieg uns im Spiel hält für das Weiterkommen in der Europa League. Und ich bin froh, dass wir dies gemeistert haben gegen einen solch schweren Gegner aus einer Top-Liga. Das macht es noch wertvoller.“
Sparta Prag hat es nun sozusagen in den eigenen Füßen, sich für die Play-offs der K.o.-Runde im Februar zu qualifizieren. Dafür reicht am letzten Spieltag der Gruppenphase ein Sieg bei Aris Limassol. Ein Unentschieden oder eine Niederlage mit nur einem Tor Unterschied würde bedeuten, dass der tschechische Meister wenigstens in der Conference League weitermachen kann.
Erzrivale Slavia Prag hatte sich schon am vergangenen Spieltag einen Verbleib in den europäischen Pokalwettbewerben gesichert. Am Donnerstag nutzte der Verein aber das kleine Stolpern des bisherigen Tabellenführers AS Rom und setzte sich mit einem Sieg bei Sheriff Tiraspol an die Spitze der Gruppe G in der Europa League. Der Weg zum Sieg war indes holprig und die drei Punkte eher glücklich…
„Wir haben es uns heute sehr schwer gemacht, weil wir Tiraspol zu Ende der ersten Halbzeit mit 2:1 in Führung gehen ließen. Dann haben wir ausgeglichen, und ganz am Ende des Spiels erhielten wir ein bisschen aus dem Nichts ein Geschenk – den Elfmeter. Gottseidank haben wir heute gewonnen, sonst wäre das Spiel nichts wert gewesen“, resümierte Slavia-Stürmer Václav Jurečka in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks.
Mit dem Sieg ist klar, dass der Verein in der Europa League bleibt. Sollten die Rot-Weißen abschließend auch Servette Genf besiegen, bleiben sie Erste in der Gruppe und sind direkt fürs Achtelfinale qualifiziert.
Diese Sicherheit hat bereits Viktoria Pilsen, allerdings eine Spielklasse tiefer, in der Conference League. Am Donnerstag bauten die Westböhmen ihre bisher makellose Bilanz aus und fuhren den fünften Sieg in der fünften Runde des Wettbewerbs ein. Mit 1:0 gewann Plzeň / Pilsen zu Hause gegen den KF Ballkani Suhareka aus dem Kosovo. Viktoria-Trainer Miroslav Koubek zeigte sich angetan von der Bilanz seines Teams:
„Es ist erfreulich und wahrscheinlich auch unerwartet, was uns da in der Conference League gelungen ist angesichts gar nicht so einfacher Gegner“, fasste der Coach zusammen.
Zudem habe man etwas für den Länderkoeffizienten unternommen, sagte Koubek. Tschechien pirscht sich nämlich mit jedem Sieg eines Vereins immer näher ran an den zehnten Platz in der sogenannten Uefa-Fünfjahreswertung. Und das würde bedeuten, dass ab der Saison 2025/26 die tschechische Liga nicht nur einen Teilnehmer mehr in den europäischen Pokalwettbewerben hätte, sondern der Meister sogar direkt für die Champions League qualifiziert wäre.