Milliardensumme zum Erhalt der tschechischen Wälder nötig
Die Privateigentümer von Wäldern in Tschechien fordern vom Staat mindestens 5,8 Milliarden Kronen (220 Millionen Euro), um die niedrigen Holzpreise des vergangenen Jahres auszugleichen.
Anders sei die Erneuerung des Waldes nach der Borkenkäfer-Plage und der Abholzung nicht zu bewältigen. Das sagten Vertreter des Verbandes der Besitzer von Gemeinde- und Privatwäldern in Tschechien (SVOL) auf einer Pressekonferenz am Dienstag.
Nach Angaben des Sprechers des Landwirtschaftsministeriums, Vojtěch Bílý, wird die Höhe der Zuschüsse von den Ergebnissen ressortbezogener Statistiken abhängen, die für das zweite Quartal 2021 erwartet werden. Die SVOL-Vertreter bezifferten den tatsächlichen Preisverfall für Holz im vergangenen Jahr mit 11,4 Milliarden Kronen (440 Millionen Euro). In ihren Waldgebieten müsse ein Umfang von 14,6 Millionen Kubikmetern Holz verarbeitet werden.
Die Preise für Holz sind in Tschechien durch die Borkenkäfer-Plage unter das Niveau der Herstellungskosten gesunken. Der Staat zahlt den Eigentümern rückwirkend Geld aus, um die Bestandserhaltung und die Erneuerung der beschädigten Flächen zu unterstützen. In einer ersten Finanzierungswelle von Oktober 2017 bis Jahresende 2018 wurden 2,7 Milliarden Kronen (100 Millionen Euro) verteilt.
Im Folgenden wurden die Zuschüsse gesenkt, um auch das staatliche Unternehmen Lesy ČR (Wälder Tschechiens) versorgen zu können. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 5,3 Milliarden Kronen (210 Millionen Euro) an Kompensationsgeldern beantragt und vier Milliarden Kronen (150 Millionen Euro) ausgezahlt.
Die Anträge für 2020 sind noch nicht final geprüft. Laut SVOL hatte das Ministerium zu Anfang dieses Jahres etwa zwei Drittel bearbeitet. Das Unternehmen Lesy ČR besitzt etwa die Hälfte der Waldgebiete Tschechiens.