Musikalisches Ausstellungsjahr in Chomutov wird mit Zemlinsky eröffnet
"Es war einmal", "Kleider machen Leute" oder "Der Kreidekreis" sind Opern, die nicht gerade zum üblichen Repertoire der großen Opernhäuser gehören. Der österreichische Komponist Alexander Zemlinsky gehört zu den Tonkünstlern, die keinen "großen" Namen haben, aber trotzdem zu den Großen ihrer Zeit zählen. Seine Werke, darunter acht Opern, stellen ein authentisches Zeugnis der stürmischen Musikentwicklungen zwischen 1890 und 1940 dar. Eine Ausstellung über den Komponisten, der in den Jahren 1911 - 1927 als musikalischer Direktor am Deutschen Landestheater in Prag wirkte, wurde am vergangenen Donnerstag im Regionalmuseum im nordböhmischen Chomutov / Komotau eröffnet. Museumsdirektor Stanislav Ded sah die Ausstellung voriges Jahr in der Prager Staatsoper zum ersten Mal. Sie fand im Gebäude statt, wo einst das neue deutsche Theater seinen Sitz hatte. Der Direktor entschied sich dafür, Zemlinsky in Chomutov vorzustellen:
"Die Ausstellung sagt im Allgemeinen viel über das Musikgeschehen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus. Da wir die Tätigkeit unseres Museums in diesem Jahr eben auf das Musikleben orientieren, schien es uns passend, das Ausstellungsjahr eben mit der Zemlinsky-Ausstellung zu eröffnen. Da Zemlinsky als Komponist bei uns nicht sehr bekannt ist, bietet das Museum jetzt den musikinteressierten Bewohnern unserer Region die Möglichkeit, mehr über die Persönlichkeit und das Schaffen des Musikers zu erfahren."
Wie bereits erwähnt, steht die Tätigkeit des Museums dieses Jahr voll im Zeichen der Musik. Natürlich darf dabei auch der weltweit gefeierte 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart nicht zu kurz kommen:
"Wir werden hier eine Mozart-Ausstellung zeigen. Ähnlich wie bei der Zemlinsky-Ausstellung arbeiten wir dabei mit dem Österreichischen Kulturforum in Prag zusammen. Es freut mich, dass unser Museum eine der ersten Institutionen außerhalb der Hauptstadt ist, die die Wanderausstellung, welche unter dem Titel ´Mozart in Wien - Mozart in Prag´ jetzt in Prag gezeigt wird, ausstellt."
Vorher plant das Museum nach Stanislav Deds Worten noch eine andere Ausstellung zu einem musikalischen Thema. Sie wird den Komponisten Theodor Veidl vorstellen, der aus dem nordböhmischen Vysocany bei Zatec / Wissotschan bei Saaz stammte und nach 1900 auch in Chomutov / Komotau tätig war.