• 18.10.2007

    Der tschechische Staat muss nicht der Adelsfamilie Colloredo-Mansfeld die Kunstsammlung aus dem Renaissanceschloss im ostböhmischen Opocno zurückgeben. In einem Berufungsverfahren entschied darüber das Kreisgericht in Hradec Kralove / Königgrätz. Gegen das Urteil will die Familie Colloredo-Mansfeld eine Berufung beim Obersten Gericht der Tschechischen Republik einreichen. Zu der Sammlung, deren Wert das Denkmalschutzamt auf über eine Milliarde Kronen, rund 35 Millionen Euro, eingeschätzt hat, gehören unter anderem eine künstlerisch wertvolle Kutsche, eine Gemäldesammlung und mehrere tausend Gegenstände wie historische Waffen und Geschirr.

  • 18.10.2007

    Die Militärbasis der Taktischen Luftwaffe im ostböhmischen Caslav soll nach wie vor das Rückgrat der Luftstreitkräfte der Tschechischen Republik bleiben. Das sagte am Donnerstag Verteidigungsministerin Vlasta Parkanova beim feierlichen Appell, veranstaltet anlässlich des 50. Jubiläums der Jagdgeschwaderbasis in Caslav. Dem Basisbefehlshaber Petr Mikulenko und dem Piloten Michal Boruvka hat die Ministerin das Verdienstkreuz Dritter Klasse verliehen. Damit würdigte sie die Verdienste beider Männer bei der Eingliedrung neuer Jagdflugzeuge des Typs JAS-39 Gripen in die Ausrüstung der tschechischen Armee. Neun ehemalige Befehlshaber wurden mit einer Gedenkmedaille ausgezeichnet. Die Militärbasis in Caslav ist seit 1999 Bestandteil des Integrierten Flugabwehrsystems der NATO.

  • 18.10.2007

    Unter den tschechischen Politikern steht nach wie vor Präsident Vaclav Klaus in der Gunst seiner Mitbürger am höchsten. Wie aus einer Meinungsumfrage der Prager Agentur STEM hervor geht, genießt das Staatsoberhaupt das Vertrauen von 72 Prozent der Tschechen. Ihm folgt der Vorsitzende des Verfassungsgerichts, Pavel Rychetsky, dem zwei Drittel der Befragten ihr volles Vertrauen ausgesprochen haben. Premier Mirek Topolanek gilt der Umfrage zufolge nur für ein Drittel von ihnen als glaubwürdig.

  • 18.10.2007

    In Tschechien wird künftig auch der Besitz von Kinderpornografie strafbar sein. Ein entsprechendes Gesetz, das das Abgeordnetenhaus bereits am 26. August verabschiedet hatte, hat am Donnerstag auch Präsident Vaclav Klaus unterzeichnet. Damit steht dem Inkrafttreten nichts mehr im Wege. Für den Besitz von kinderpornographischen Materialien drohen in Zukunft bis zu zwei Jahre Gefängnis. Deutlich erhöht wurden zugleich auch die Strafandrohungen für die Herstellung und Verbreitung von Kinderpornografie.

  • 18.10.2007

    Seit Donnerstag können die Tschechen nicht nur ihr Lieblingstier Tier im Zoo, sondern auch einen Abgeordneten finanziell unterstützen. Unter dem Stichwort "Milujeme nase poslance", auf Deutsch "Wir lieben unsere Abgeordneten", kann man via Internet einen Abgeordneten auswählen und ihm 560 Kronen, rund 20 Euro, überweisen. Diese Summe entspricht dem Preis einer Monatsfahrkarte für den städtischen Nahverkehr in Prag. Die Vereinigung "Milujeme nase poslance" will sich mit ihrer Aktion für die Aufhebung von Privilegien der Abgeordneten und Senatoren einsetzen. So ist unter anderem der öffentliche Nahverkehr für sie gratis und außerdem können sie bis zu 34.000 Kronen monatlich als Reisekosten in Anspruch nehmen.

  • 18.10.2007

    Tschechische Schulen können via Internet virtuelle Partnerschaften in 28 Ländern Europas knüpfen. An dem 2005 gegründeten Projekt "eTwinning" beteiligen sich derzeit etwa 30.000 Schulen aus ganz Europa, davon 1600 aus Tschechien. Nach Informationen der Projektleiterin Silvie Pychova vom Schulministerium arbeiten tschechische Schulen mit ihren ausländischen Partnern an gemeinsamen Bildungsprojekten, die im Einklang mit der gestarteten Schulreform auch im Unterricht zur Geltung kommen. Im tschechischen Schulministerium wurden am Donenrstag die besten Schulprojekte mit Preisen bedacht. Der erste Preis ging an ein Gymnasium im nordböhmischen Ceska Lipa / Böhmisch Leipa für ein Musikprojekt, das in Zusammenarbeit mit einer Schule in Griechenland zustande kam.

  • 18.10.2007

    Sir Nicholas Winton, der kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges über 600 tschechoslowakische jüdische Kinder vor den Nazis gerettet hat, konnte heute mit einer Sondermaschine Prag verlassen. Der 98-jährige Brite erkrankte vor einer Woche bei seinem Besuch in der tschechischen Hauptstadt an akuter Bronchitis und musste in eine Klinik eingewiesen werden. Wintons Gesundheitszustand hat sich soweit gebessert, dass er den Heimflug mit einer Sondermaschine der tschechischen Armee antreten konnte. Nicholas Winton nahm in Prag an der internationalen Konferenz Forum 2000 teil.

  • 18.10.2007

    Mit einem unerwarteten 3:0-Triumph konnte sich die tschechische Nationalmannschaft am Mittwoch in München bei der EM-Qualifikation gegen Gastgeber Deutschland durchsetzen und sich damit vorzeitig die Teilnahme an der EM-Endrunde 2008 in Österreich und der Schweiz sichern. Selbst ohne den angeschlagenen Spielmacher Tomas Rosicky waren die Tschechen in der ausverkauften Allianz-Arena während der gesamten Begegnung klar überlegen. Die Tore erzielten Sionko, Matejovsky und Plasil. Für Tschechien ist es der erste Auswärts-Sieg gegen Deutschland seit 1964.

    Am Rande des Spiels kam es auch zu einem informellen Treffen zwischen Premier Mirek Topolanek und dem neuen bayerischen Ministerpräsidenten Günter Beckstein, was als Zeichen der Entspannung in den tschechisch-bayerischen Beziehungen gewertet wird. Becksteins Amtsvorgänger Stoiber hatte ähnliche Zusammenkünfte mit Verweis auf die sudetendeutsche Frage gemieden.

  • 18.10.2007

    Bei Ausgrabungen im südmährischen Masovice sind Archäologen auf ein Bruchstück einer etwa 7000 Jahren alten und einen halben Meter großen prähistorischen Statue gestoßen. Wie die Tageszeitung Mlada fronta Dnes meldete, sprechen Fachleute vom Fund des Jahrhunderts. Bei dem Fragment handelt es sich um ein Bein und Teile des Gesäßes einer hohlen Frauenstaue aus bemalter mährischer Keramik. Archäologen der Brünner Universität gaben an, dass eine Plastik vergleichbarer Größe und Ausführung aus dieser Epoche bislang weder in Europa noch im Orient gefunden worden sei.

  • 18.10.2007

    Ein deutsches Rentnerpaar ist am Mittwoch nach einer grenzübergreifenden Suchaktion in der Nähe des westböhmischen Marienbad aus einem Moor befreit worden. Wie die Polizei heute mitteilte, hatten sich ein 72-Jähriger und seine gleichaltrige Lebensgefährtin gestern Nachmittag bei einem Spaziergang in der Nähe des Kurortes verlaufen. Das Paar geriet in ein nahe gelegenes Moor und drohte einzusinken. Der 72-Jährige konnte jedoch noch per Handy die ADAC-Notrufzentrale in München alarmieren. Diese verständigte die Polizei, die auf der tschechischen Seite eine Suchaktion mit einem Hubschrauber in Gang setzte. Suchhunde fanden das erschöpfte Paar kurz vor Einbruch der Dunkelheit, als es bereits brusthoch im Moor stand.

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