• 17.07.2005

    Rund 10 000 Menschen nahmen nahe der nordböhmischen Stadt Decin/Tetschen unweit der sächsischen Grenze am zweiten internationalen Elbebadetag teil. Nur wenige Dutzend stiegen aber in den Fluss. Die meisten Besucher tummelten sich auf einem gleichzeitig laufenden Elbe-Volksfest. Auch an anderen Stellen zwischen der sächsischen Grenze und der Quelle der Elbe im tschechischen Riesengebirge gab es Feste anlässlich des Badetags.

  • 17.07.2005

    60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg gibt ein Massengrab im westböhmisch-bayerischen Grenzgebiet den tschechischen Behörden Rätsel auf. In der Nähe von Domazlice/Taus seien vor wenigen Tagen die sterblichen Überreste von 54 Männern gefunden worden, berichtete die Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" in ihrer Samstagausgabe. Anwohner würden mutmaßen, dass es sich um tschechische Opfer eines Todesmarsches aus einem KZ handele. Hingegen sagte eine Kommunalpolitikerin, die Toten seien vermutlich NSDAP-Funktionäre gewesen, die unmittelbar nach Kriegsende hingerichtet worden seien. Dies wies ein tschechischer Historiker zurück. Er glaube, dass es sich um desertierte Wehrmachtssoldaten handeln könnte, die von ihren Kameraden erschossen wurden, sagte er dem Blatt. Nach ersten Untersuchungen waren die Männer zwischen 18 und 25 Jahre alt.

  • 16.07.2005

    Die allzu große Offenheit der westlichen Länder gegenüber aus einem anderen Kulturmilieu stammenden Einwanderern ist für die radikalen islamistischen Terroristen, die Anschläge gegen Ziele in westlichen Ländern verüben, günstig. Das sagte Präsident Václav Klaus im Gespräch für die Samstagsausgabe der Tageszeitung Mladá fronta Dnes. Nach Worten des Staatspräsidenten ist der Multikulturalismus ein tragischer Irrtum der gegenwärtigen westlichen Zivilisation. Der Multikulturalismus trage, so der Präsident, nicht unmittelbar Verantwortung für den Terror, er sei jedoch eine dessen ursprünglichsten Ursachen. Klaus verglich es mit dem Einfluss der marxistischen Lehre auf die Verbrechen der Kommunismus. Der Multikulturalismus sei, so der Staatsoberhaupt, eine Ideologie, die verkünde, dass man emigrieren und in der Emigration eine eigene Zivilisation beanspruchen soll.

  • 16.07.2005

    Die Europäische Union braucht nach Meinung von Präsident Václav Klaus dringend Änderungen. Klaus zufolge soll eine neue Gruppierung entstehen, die "Organisation europäischer Staaten" heißen könnte. Das schlug der Präsident in seinem Artikel vor, der in der Samstagsausgabe der Tageszeitung Lidové noviny veröffentlicht wurde. Er startete damit eine Diskussion über die Zukunft Europas, zu der er bereits früher tschechische Politiker aufforderte. Klaus zufolge ist es notwendig, auch auf solche Begriffe zu verzichten, wie der "europäische Bürger" ist. Mitglieder der Organisation wären dem Präsidenten zufolge einzelne Staaten und nicht direkt die Bürger, wie es in der EU-Verfassung angestrebt wird.

  • 16.07.2005

    Präsident Václav Klaus hat tschechische Politiker mit seiner Vorstellung über ein neues vereinigtes Europa überrascht. Sie stimmen ihm nur darin zu, dass es notwendig ist, über die weitere Orientierung der EU zu verhandeln. Keiner der Politiker, die von der Nachrichtenagentur CTK gefragt wurden, meint jedoch, dass es möglich wäre, die Form einer Gemeinschaft wieder zu beleben, die es vor 20 Jahren gab.

  • 16.07.2005

    Der tschechische Ex-Premier und ehemalige Parteichef der Sozialdemokraten Milos Zeman will den Sozialdemokraten bei den Parlamentswahlen im nächsten Jahre helfen. Er will aber nicht ins Parlament kandidieren oder eine Funktion in der Partei übernehmen. Das sagte Zeman am Samstag vor Journalisten während seines Treffens mit Ministerpräsident Jirí Paroubek im Paroubeks Wocheendhaus im nordböhmischen Lucany. Zeman erklärte, er werde konkrete Vorschläge vorlegen, wie fähige Kommunal- und Regionalpolitiker zu fördern seien. Er möchte auch Ratschläge geben, wie unfähige Politiker zu bremsen sind. Der Ex-Premier betonte, es werde sich jedoch um keine Rache handeln. Durch Paroubek sei Zeman angenehm überrascht. Paroubek sagte, er habe begrüßt, dass der Ex-Premier zum Wahlsieg der Sozialdemokraten beitragen möchte.

  • 16.07.2005

    Der tschechischen katholischen Kirche fehlen etwa 20 Milliarden Kronen (umgerechnet etwa 660 Mio. Euro), um die notwendigen Kirchenrenovierungen durchführen zu können. Die größte Summe - ca. 6,5 Milliarden Kronen - würde die Diözese im nordböhmischen Litomerice/Leitmeritz brauchen. Probleme mit der Finanzierung der Kirchenrenovierungen gibt es auch im Pilsner Bistum. Günstiger sieht die Lage dagegen in der südmährischen Diözese von Brno/Brünn aus, die mit einer stärkeren Unterstützung von der Seite der Gläubigen rechnen kann. Dies geht aus einer Umfrage, die von der Nachrichtenagentur CTK durchgeführt wurde und deren Ergebnisse am Freitag veröffentlicht wurden.

  • 16.07.2005

    Eine Gruppe von ukrainischen Radfahrern, die auf dem Weg zum Atlantik sind, ist am Samstagnachmittag auf dem Prager Wenzelsplatz aufgetaucht. Im Rahmen des so genannten "Ersten europäischen Radfahrermarathons" wird die Gruppe, zu der neun Kinder und ein Erwachsener gehören, etwa 3600 Kilometer in acht Ländern zurücklegen. Die Marathon-Radfahrt wurde am 3. Juli in der ukrainischen Stadt Sosnivka gestartet. Unter den Radfahrern sind Kinder, die an der dentalen Fluorose leiden, weil sie aus einer durch Fluor verseuchten Region stammen. Mit dem Sportunternehmen wollen sie die Hoffnung an eine bessere Zukunft und daran zum Ausdruck bringen, dass ihre Gesundheitssituation nicht ausweglos ist.

  • 15.07.2005

    Der tschechische Premier Jirí Paroubek ist der Meinung, dass sich die vorgeschlagene Versöhnungsgeste gegenüber den sudetendeutschen Widerstandskämpfern auf etwa 200 Menschen beziehen würde. Er sagte in einem am Freitag veröffentlichten Gespräch für die Presseagentur APA, dass es sich um eine moralische Anerkennung handeln würde. Paroubek würde sich einen Konsensus der politischen Parteien bezüglich der Geste wünschen, eine hundertprozentige Übereinstimmung der Parteien sei jedoch, so der Premier, nicht unbedingt notwendig. Dem tschechischen Historiker Jan Kren zufolge würde es sich um Menschen handeln, die sich für die Tschechoslowakei engagierten und die es schwerer als die Tschechen hatten, da sie sich gegen den Hauptstrom ihres eigenen Volkes gestellt hatten. Paroubek lehnte es bislang ab, die Form der Versöhnungsgeste zu präzisieren.

  • 15.07.2005

    Premier Jirí Paroubek hat vor, mit Präsident Václav Klaus zusammenzutreffen, um ihre Standpunkte zur erwogenen Geste gegenüber den sudetendeutschen Widerstandskämpfern zu erläutern. Die von Paroubek geplante Ehrung für sudetendeutsche Widerstandskämpfer hat am Donnerstag in Prag zu einer scharfen innenpolitischen Kontroverse geführt. Staatspräsident Vaclav Klaus, der eine solche Geste ablehnt, warf Paroubek vor, "völlig den Verstand verloren" zu haben. Das Staatsoberhaupt reagierte damit auf eine Äußerung von Paroubek, der die Haltung von Klaus mit den Worten kommentiert hatte, mit seiner Ablehnung bringe sich der Präsident in die Nähe reaktionärer Vertriebenenverbände. Die Kritik des Regierungschefs sei "außergewöhnlich dreist", sagte Präsident Klaus. Er wies auch den Vorwurf von Paroubek zurück, den Inhalt der erwogenen Ehrung nicht zu verstehen. "Ich begreife das ganz gut und habe das Gefühl, er hat jeglichen Verstand verloren", betonte der Präsident. Paroubek will dem sozialliberalen Kabinett in einigen Wochen ein Projekt zum Beschluss vorlegen, das Presseberichten zufolge eine symbolische Zahlung an einige wenige sudetendeutsche Widerstandskämpfer vorsieht. Im Mai hatte Paroubek in Prag diese Idee auch mit Bundeskanzler Gerhard Schröder erörtert.

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