• 17.10.2004

    In Weißrussland haben am Sonntag die Parlamentswahlen wie auch das Referendum über eine dritte Amtszeit von Präsident Alexander Lukaschenko über 2006 hinaus begonnen. Rund 40 Gegner des autoritären Präsidenten protestierten vor dem Gebäude der weißrussischen Botschaft in Prag gegen das Referendum. Gegen Lukaschenko und seine Politik, die antihuman und antidemokratisch sei, so der Organisator des Protestes Auhien Sidoryk für die tschechische Nachrichtenagentur CTK, müsse man immer wieder demonstrieren. Den Demoorganisatoren aus dem Verband der Auslandsweißrussen ist es nicht gelungen, Vertretern der Botschaft eine Protestpetition zu übergeben.

  • 17.10.2004

    Das Bestreben des christdemokratischen Parteivorsitzenden Miroslav Kalousek, die in dieser Woche vom Abgeordnetenhaus gebilligte Gehaltserhöhung für Polizisten, Zollbeamten und Feierwehrleute um zwei Jahre hinauszuschieben, bezeichnete Premier Gross als puren Populismus. Kalousek müsse wissen, so Stanislav Gross in der sonntäglichen Politdebatte im Tschechischen Fernsehen, dass eine entsprechende Gesetzesnovelle aus Zeitgründen nicht bis zum Jahresende verabschiedet werden könne. Sein Kontrahent in der Debatte, der Kommunistenchef Miroslav Grebenicek, sprach in diesem Zusammenhang im Hinblick auf die bevorstehenden Regional- und Senatswahlen von zweckbedingter Demagogie des Christdemokraten Kalousek.

  • 17.10.2004

    15 Jahre nach der Flucht von tausenden DDR-Bürgern in die westdeutsche Botschaft in Prag hat der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher den Pragern für ihre damalige Unterstützung gedankt. Er denke mit großem Respekt an die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung zurück, sagte Genscher am Sonntag bei einer Veranstaltung der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft in Prag. Am Samstagabend hatten drei ehemalige Präsidenten Tschechiens, Polens und Estlands, Vaclav Havel, Lech Walesa und Lennart Meri eine Kulturwoche im Altstädter Rathaus eröffnet, die der tschechischen, deutschen und jüdischen Kunst im Kampf gegen den Totalitarismus in der Vergangenheit gewidmet ist. An der Vorbereitung der Kulturwoche beteiligten sich neben der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft mit Sitz in Wuppertal auch die Föderation der jüdischen gemeinden in Tschechien und das Goethe-Institut in Prag.

  • 17.10.2004

    Rund 10 000 Menschen besuchten am Wochenende die 14.Buchmesse in Havlickuv Brod, die am Sonntag punkt 17 Uhr ihre Tore geschlossen hat. Auf der zweitgrößten Buchmesse Tschechiens präsentierten 265 kleine und große Verlagshäuser rund 8000 Buchtitel. Auf dem Programm standen auch zahlreiche Begleitveranstaltungen wie Autogrammstunden, Autorenlesungen u.a.

  • 17.10.2004

    Vier Wochen nach dem Deutschlandstart des Hitler-Films "Der Untergang" sind auf tschechischen Wochenmärkten zahlreiche Raubkopien von Bernd Eichingers Streifen beschlagnahmt worden. Nach Informationen des Tschechischen Rundfunks habe die nordböhmische Polizei in mehreren Orten entlang der sächsischen Grenze DVDs des Films sichergestellt.

  • 16.10.2004

    Am Samstagabend ist in Prag ein neuntägiges tschechisch-deutsches Kulturforum eröffnet worden, auf dessen Programm, vorbereitet von der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft in Wuppertal in Zusammenarbeit mit der Föderation jüdischer Gemeinden in Tschechien und dem Goethe-Institut Prag, zahlreiche Diskussionen, Ausstellungen und Konzerte stehen. Das Kulturforum findet zum 20.Mal statt, zum ersten Mal in Prag, das als eine Stadt der geistigen Repräsentation Europas gewählt wurde, in der viele vor der sowjetischen Diktatur und dem Nazi-Regime in Deutschland geflohenen Menschen eine Zuflucht gefunden hatten. Aus Deutschland werden u.a. Kulturstaatsministerin Christina Weiss, Publizist Maxim Biller, Schauspieler Otto Sander und Schriftsteller Günther Kunert teilnehmen. Geplant sind ebenso Diskussionen mit Jiri Grusa, Präsident des Internationalen PEN-Klubs, dem spanischen Autor Jorge Semprun und Polens Ex-Präsident Lech Walesa.

  • 16.10.2004

    Nach mehr als zweieinhalb Stunden haben österreichische Atomkraftgegner ihre Blockade des Grenzübergangs Wullowitz/Dolni Dvoriste an der österreichisch-tschechischen Grenze beendet. Etwa 150 Personen protestierten am Samstag mithilfe von 20 Traktoren gegen das umstrittene südböhmische Atomkraftwerk Temelin, dem die tschechische Atomsicherheitsbehörde in dieser Woche nach einem Probebetrieb die Betriebsgenehmigung erteilt hat. Von der Grenzblockade haben sich sowohl tschechische Umweltorganisationen wie auch das österreichische Umweltministerium distanziert.

  • 16.10.2004

    Der langjährige Vorsitzende der deutschen Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", Michael Jansen, ist drei Jahre nach Beginn der Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter von tschechischen Nazi-Opfern geehrt worden. In Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler erhielt der 63-Jährige am Freitag in Prag eine Ehrenplakette tschechischer Opferverbände. Nach einer Meldung der deutschen Nachrichtenagentur DPA nahmen an dem Festakt in der deutschen Botschaft auch Tschechiens Ex-Präsident Vaclav Havel und der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher teil. Tschechien erhält von der Gesamtsumme von etwa fünf Milliarden Euro zur Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter rund 216 Millionen Euro.

  • 16.10.2004

    Der im Vorjahr für den Oscar-Preis nominierte tschechische Film Zelary steht an diesem Wochenende in insgesamt 29 Kinohäusern der USA auf dem Programm. Nach Mitteilung der New Yorker Filmvertriebsgesellschaft Sony Pictures Classic wurde der Film vor genau einem Monat in New York und Los Angeles zum ersten Mal dem amerikanischen Publikum präsentiert.

  • 15.10.2004

    Der deutsche Bundespräsident Horst Köhler hat sich während seiner eintägigen Tschechien-Visite am Freitag für eine "humanitäre Geste" der tschechischen Regierung an einen Teil der Angehörigen der deutschen Minderheit, die nach dem 2.Weltkrieg aus der damaligen Tschechoslowakei nicht vertrieben wurden, ausgesprochen. Eine symbolische Zahlung an diese Menschen würde ihn "nach einer positiven innertschechischen Diskussion freuen", sagte Köhler nach einer Unterredung mit seinem tschechischen Pendant Václav Klaus auf der Prager Burg. Der tschechische Präsident betonte, ein solcher Schritt könnte "Bestandteil eines Versuches sein, größte Ungerechtigkeiten zu mildern." Jedoch müsse über dieses "rein tschechische Problem" in Tschechien und nicht bilateral diskutiert werden, unterstrich Klaus. Beide Staatsoberhäupter tauschten sich auch über verschiedene europäische Themen aus, darunter über die Ratifizierung der europäischen Verfassung, wie auch über Fragen der Globalisierung und aktuelle Probleme der deutschen Automobilindustrie. Der deutsche Gast kam auch mit den Vorsitzenden der beiden Kammern des tschechischen Parlaments zusammen. Im Vorfeld seines Besuches in Prag wurden die tschechisch-deutschen Beziehungen allgemein als sehr gut bezeichnet. Erst am Montag vergangener Woche hatte der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder die tschechische Hauptstadt besucht.

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