• 23.06.2004

    Der Prager Flughafen Ruzyne hat in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 3,3 Millionen Passagiere abgefertigt. Das sind 38 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. In diesem Zeitraum wurden mehr Passagiere abgefertigt als im gesamten Jahr 1995. Dies teilte am Mittwoch der Generaldirektor der Verwaltung der tschechischen Flughäfen Milan Kacur bei einer Pressekonferenz mit. Dieses Jahr erwartet man in Ruzyne einen Rekordwert von 9,2 Millionen Reisenden, womit die Kapazität der Abfertigungshalle, die 6,5 Millionen Menschen beträgt, deutlich überschritten wird. Eine Verbesserung der Situation erwartet man erst mit der Eröffnung einer neuen Halle 2006.

  • 22.06.2004

    Nach den Beratungen der Abgeordnetenfraktionen am Dienstag scheint es nicht so, dass das Kabinett noch diese Woche im Abgeordnetenhaus die Vertrauensfrage stellen wird. Das Vorhaben des Premiers und Vorsitzenden der Sozialdemokraten Vladimir Spidla gefällt weder den sozialdemokratischen, noch den christdemokratischen und liberalen Parlamentariern. Nach Meinung der Politiker wäre es logisch, bis zum Samstag abzuwarten. Der Exekutivausschuss der Sozialdemokratischen Partei soll am Samstag über die politische Zukunft der Parteiführung entscheiden. Wenn Spidla von seiner Partei nicht unterstützt wird, will er zurücktreten.

  • 22.06.2004

    Der tschechische Staatspräsident Václav Klaus hat am Dienstag in München vor Journalisten erklärt, dass Tschechen und Deutsche miteinander sprechen müssen. Klaus nahm an einer Konferenz des Münchner ifo-Instituts teil. In seinem Vortrag forderte Klaus die Europäische Union auf, auf ihre supranationalen und gesamteuropäischen Ambitionen zu verzichten und sich für eine ökonomische Liberalisierung einzusetzen. Er sagte, die EU-Erweiterung stelle eine bedeutende politische Würdigung der Reife der neuen EU-Mitgliedsländer dar, sie bringe jedoch weder den alten noch den neuen EU-Staaten bedeutende Vorteile. Der tschechische Präsident sagte in München des Weiteren, dass sein Besuch bewiesen hat, dass tschechisch-deutsche und tschechisch-bayrische Beziehungen freundschaftlich und normal sein können, auch wenn die Haltungen zur Vertreibung der Sudetendeutschen unterschiedlich seien.

  • 22.06.2004

    Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei wollen auch als EU-Mitglieder ihre bisherige Zusammenarbeit in der Visegrad-Gruppe fortsetzen. Darauf verständigten sich die Vorsitzenden der Parlamentsausschüsse für Außenpolitik, Verteidigung und Europafragen aller vier Länder am Dienstag auf einem Treffen in Warschau, wie die polnische Nachrichtenagentur PAP meldete. "Die Mitgliedschaft in der EU bedeutet nicht, dass das Feld gemeinsamer Interessen kleiner wird", betonte der ehemalige polnische EU-Unterhändler Jan Truszczynski, der als Vertreter des Warschauer Außenministeriums zu dem Treffen kam. Im besonderen Interesse der Visegrad-Staaten liege etwa eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen der EU und ihren östlichen Nachbarn.

  • 22.06.2004

    26 Jahre nach der Entführung eines Flugzeugs von Prag nach Frankfurt am Main hat der tschechische Präsident Vaclav Klaus den Täter begnadigt. Der Entführer hatte in Deutschland in Haft gesessen, konnte aber seither nicht mehr in seine Heimat reisen. Der Mann hatte 1978 den Piloten des Linienfluges Prag-Brno (Brünn) mit Sprengstoff gezwungen, ihn mit seiner Famile und einem Freund aus der Tschechoslowakei auszufliegen. Dafür wurde er in Abwesenheit zu 20 Jahren Haft verurteilt. In Deutschland erhielt der Entführer drei Jahre Haft, wurde aber nicht an die Tschechoslowakei ausgeliefert. Ein Präsidentensprecher sagte am Dienstag, mit der Begnadigung werde dem Täter der Kontakt mit seinen Angehörigen in Tschechien erleichtert: "Eine Strafverfolgung hätte keine Bedeutung mehr."

  • 21.06.2004

    Tschechiens Premier Vladimír Spidla will seinen Rücktritt als Regierungschef einreichen, wenn ihm seine sozialdemokratischen Parteikollegen nicht das Vertrauen aussprechen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur CTK wäre Spidlas Rücktritt zugleich das Ende der sozialliberalen Regierungskoalition. Die Sozialdemokraten regieren als größter Koalitionspartner in Tschechien gemeinsam mit den Christdemokraten und der liberalen Freiheitsunion. Nach vierstündigen Verhandlungen der Chefs der Koalitionsparteien am Montag sagte Spidla wörtlich: "Über das Weiterbestehen dieser Koalitionsregierung wird definitiv noch im Verlauf dieser Woche entschieden." Über Spidlas Schicksal als Parteivorsitzender der Sozialdemokraten soll ein Treffen des zentralen Parteiausschusses am Samstag entscheiden. Als Nachfolger wird der stellvertretende Regierungschef und Innenminister Stanislav Gross gehandelt. Spidlas Parteivorsitz und Premierposten waren vergangene Woche ins Wanken geraten, nachdem die Regierungsparteien eine Niederlage bei den Europaparlamentswahlen hatten hinnehmen müssen. Sie hatten nur 4 der 24 Mandate auf sich vereinigen können. Wahlsieger war die Opposition mit Demokratischer Bürgerpartei ODS und Kommunistischer Partei.

    Autor: Daniel Satra
  • 21.06.2004

    90 Milliarden Kronen soll das geplante Haushaltsdefizit 2005 betragen. Das sind ungefähr 2,8 Milliarden Euro. Das haben am Montag die Parteichefs der Regierungsparteien beschlossen. Das Haushaltsdefizit läge damit real sechs Milliarden Kronen unter dem Wert für das laufende Jahr. Der Vorsitzende der Christdemokraten Miroslav Kalousek sagte nach dem Treffen, das Defizit werde 2005 zwischen 87 und 95 Milliarden Kornen liegen. Nach Ansicht von Premier Vladimír Spidla habe sich die Regierungskoalition bei dem Treffen auf die Weichenstellung für den Staatshaushalt im kommenden Jahr geeinigt. Wörtlich sagte Spidla: "Wir beschreiten weiter den Reformweg, und der Finanzminister hat heute zur Aufgabe bekommen, den Haushalt vorzuschlagen. Das Haushaltsdefizit wird sicher niedriger als dieses Jahr sein."

    Autor: Daniel Satra
  • 21.06.2004

    Der palästinensische Außenminister Nabil Shath führte am Montag Verhandlungen in Prag. Thema der Treffen mit ranghohen tschechischen Politikern war der Nahost-Konflikt. Nach einem ersten Gespräch mit dem Senatsvorsitzenden Petr Pithart, sagte ein Sprecher, Shath hätte Tschechien um die Hilfe bei der Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts gebeten. Pithart sei davon überzeugt, dass der Friedensprozess greifbarer wäre, wenn bekannt wäre, wer in Palästina die politische Autorität habe. Es sei wichtig zu wissen, wer gegen Terroranschläge radikaler Palästinenser vorgehen könne. Shath sagte, dass die Gewalt aufhören müsse. Beide unterstützten den geplanten vollständigen Abzug israelischer Siedler aus dem Gaza-Streifen. Nach Shaths Gespräch mit Außenminister Cyril Svoboda, betonte dieser, dass Tschechien seine Rolle im Nahost-Konflikt nicht überbewerte. Dennoch wolle es als EU-Staat aktiv mitwirken. Shath ist nur wenige Tage nach dem Besuch seines israelischen Amtskollegen Silvan Shalom nach Tschechien gereist.

    Autor: Daniel Satra
  • 21.06.2004

    Nach einer mehrwöchigen Störung ist der zweite Block des tschechischen Atomkraftwerks Temelin wieder hochgefahren worden. Der Reaktor hatte sich am 2. Juni wegen eines defekten Transformators abgeschaltet und musste repariert werden. Dabei waren am 6. Juni rund 3000 Liter radioaktiv verseuchten Kühlwassers ausgetreten, was die EU zur sofortigen Entsendung von Experten nach Temelin veranlasst hatte. Der erste Block des grenznahen AKWs bleibe wegen Wartungsarbeiten noch voraussichtlich bis Mitte Juli abgeschaltet, sagte ein AKW-Sprecher nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag.

    Autor: Daniel Satra
  • 21.06.2004

    Die 17-jährige Aneta Langerová aus der mittelböhmischen Kleinstadt Ricany ist Tschechiens erster "Superstar". 79 Prozent der Anrufer entschieden sich im Finale der Fernsehsendung für Langerová. Im TV-Gesangswettbewerb, in dem Laien Lieder bekannter Postars nachsingen, konnte die Siegerin mit den Songs "Thank You" von Alanis Morissette und "Out of Love" von Anastacia das Fernsehpublikum überzeugen. Alle zehn Finalisten treffen sich zu einem gemeinsamen Konzert am Donnerstag und am Freitag in der Prager Sazka Arena. Im Oktober ist eine Konzerttournee durch acht tschechische Städte geplant. In Langerovás Heimatstadt feierten in der Nacht zum Montag mehrere tausend Fans im Freien ihren tschechischen "Superstar" mit einem Feuerwerk.

    Autor: Daniel Satra

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