• 04.12.2002

    Kurz vor zwölf Uhr Mittags ist heute in Prag eine Demonstration tschechischer Landwirte zu Ende gegangen. Die etwa 10.000 protestierenden Bauern wollten ihre Unzufriedenheit mit den von der EU vorgeschlagenen Agrarzahlungen zum Ausdruck zu bringen. Im Zuge der lautstarken Kundgebung wurden unter anderem die Fenster des Landwirtschaftsministeriums mit Eiern beworfen. Im Gebäude selbst trafen Vertreter der Agrarorganisationen mit Ressortminister Jaroslav Palas zusammen. Die Unterredung, bei der beide Seiten über die aktuelle Lage in der tschechischen Landwirtschaft sowie das Agrarkapitel der Beitrittsverhandlungen diskutierten, wurde jedoch abgebrochen, als im selben Zimmer von außen eine Fensterscheibe eingeschlagen wurde. Landwirtschaftsminister Palas hält die Anliegen der demonstrierenden Landwirte zwar für berechtigt, verurteilte aber deren teilweise aggressives Verhalten, durch das einiger Sachschaden entstanden sei. Die Polizei griff bei der Demonstration nicht ein.

  • 04.12.2002

    Der Termin für die Wahl des nächsten tschechischen Staatspräsidenten ist so gut wie fix. Die gemeinsame Sitzung beider Parlamentskammern, deren einziger Tagesordnungspunkt die Präsidentenwahl sein soll, wird aller Voraussicht nach am 15. Januar 2003 im Spanischen Saal auf der Prager Burg stattfinden. Der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Lubomir Zaoralek, hat diesen Termin heute offiziell dem parlamentarischen Organisationsausschuss vorgeschlagen. Der nächste Schritt zur Kür eines neuen Staatsoberhauptes ist es nun, eine gemeinsame Wahlkommission beider Parlamentskammern ins Leben zu rufen. Der derzeitige Präsident Vaclav Havel darf laut Verfassung kein drittes Mal mehr für das Amt kandidieren.

  • 03.12.2002

    Die Wirtschaftswachstumsrate der neuen EU-Mitgliedsländer soll sich in den ersten Jahren nach ihrem EU-Beitritt auf 1,7 bis 3,2 Prozent belaufen. Wie sich hierzu der Chef der EU-Delegation in der Tschechischen Republik, Ramiro Cibrian, auf dem 6. Strategischen Forum in Senohraby bei Prag äußerte, würde diese positive wirtschaftliche Entwicklung den wichtigsten dynamischen Effekt des Erweiterungsprozesses für den Unternehmensbereich in diesen Ländern bedeuten. Die Tschechische Republik sei auf einen erfolgreichen EU-Beitritt ausreichend vorbereitet, sagte Cibrian.

  • 03.12.2002

    Rund fünf- bis zehntausend tschechische Landwirte werden sich am Mittwoch, dem 4. Dezember, in Prag zu einer großen Protestkundgebung einfinden, um damit ihren Forderungen nach einer gleichberechtigten Behandlung von Seiten der EU-Administrative nach dem Beitritt Tschechiens sowie nach einer baldigen Lösung der finanziellen Krise in der Landwirtschaft Nachdruck zu verleihen. Wie der Präsident der tschechischen Agrarkammer Vávlav Hlavácek am Montag auf einer Pressekonferenz in Prag erklärte, hätten sich die Landwirte entschieden, bei der Demonstration ihre Ablehnung der von der Europäischen Union unterbreiteten Vorschläge zum Ausdruck zu bringen

  • 03.12.2002

    "Verlorengegangenes Sudetenland" ist der Titel einer Fotoausstellung, die an diesem Mittwoch im Prager Neustädter Rathaus für die Öffentlichkeit eröffnet wird. Auf 65 Doppel-Fotoaufnahmen, von denen jeweils eine in den 30-er Jahren und eine in jüngster Zeit entstanden ist, wollte das Autorenteam die Verwandlungen der Landschaft dokumentieren, die mit der Aussiedlung der Sudetendeutschen aus der ehemaligen Tschechoslowakei nach dem 2.Weltkrieg zusammenhängen. Es geht um eine Wanderausstellung, die sich nach ihrer Schließung in Prag am 22.Dezember wieder im Februar im mährischen Olomouc/Olmütz vorstellen wird.

  • 02.12.2002

    Rund fünf- bis zehntausend tschechische Landwirte werden sich am Mittwoch, dem 4. Dezember, in Prag zu einer großen Protestkundgebung einfinden, um damit ihren Forderungen nach einer gleichberechtigten Behandlung von Seiten der EU-Administrative nach dem Beitritt Tschechiens sowie nach einer baldigen Lösung der finanziellen Krise in der Landwirtschaft Nachdruck zu verleihen. "Die Landwirte haben entschieden, dass sie bei der Demonstration ihre Ablehnung zu den von der Europäischen Union unterbreiteten Vorschlägen zum Ausdruck bringen werden," erklärte der Präsident der tschechischen Agrarkammer Vávlav Hlavácek am Montag auf einer Pressekonferenz in Prag. Des weiteren wolle man den Staat zu einer größeren Unterstützung bei der Lösung der diesjährigen Wirtschaftskrise zwingen, ergänzte Hlavácek.

    Autor: Lothar Martin
  • 02.12.2002

    Die milliardenschwere Privatisierung der tschechischen Telefongesellschaft Cesky Telecom unter Beteiligung der Deutschen Bank ist endgültig gescheitert. Die tschechische Regierung nahm am Montag den Vorschlag von Finanzminister Bohuslav Sobotka an, bis Ende Januar ein völlig neues Konzept für den Verkauf von etwas über 51 Prozent des früheren Monopolisten vorzulegen. In der vergangenen Woche hatte ein Konsortium aus der Deutschen Bank und der dänischen TDC Verhandlungen mit der niederländischen KPN und der Swisscom über die Übernahme weiterer 27 Prozent an der Ceský Telecom erfolglos abgebrochen. Diese Übernahme war aber für die Prager Regierung die Bedingung für den Verkauf der 51 Prozent. Für diese hätten Deutsche Bank/TDC etwa 1,82 Milliarden Euro gezahlt.

    Autor: Lothar Martin
  • 02.12.2002

    Das Kabinett von Ministerpräsident Vladimír Spidla hat am Montag in Prag beschlossen, die Untergrenze des in Tschechien gesetzlichen monatlichen Mindestlohns ab dem 1. Januar 2003 um 500 Kronen, von bisher 5700 auf 6200 Kronen aufzustocken. In Euro umgerechnet entspricht dies einer Erhöhung von rund 15 Euro, und zwar von bisher 185 auf ca. 200 Euro. Dieser Beschluss sei nicht einstimmig gefallen, da zum Beispiel durch das Ministerium für Wirtschaft und Handel unter Ressortchef Jirí Rusnok eine Anhebung der Untergrenze von lediglich 200 Kronen empfohlen wurde, hieß es in einer Meldung der Nachrichtenagentur CTK. Auch der Präsident der Tschechischen Wirtschaftskammer Jaromír Drábek sprach sich gegen eine Erhöhung um 500 Kronen aus. Seiner Meinung nach sei eine Anhebung des Mindestlohns auf 6000 Kronen ausreichend, da diese Summe von den Firmen gerade noch so geschultert werden könne. Der Vorsitzende der Vereinigung tschechischer Unternehmer, Bedrich Danda, wiederum sprach die Befürchtung aus, dass die Anhebung des Mindestlohns in einigen Regionen vermehrt zu Entlassungen führen werde.

    Autor: Lothar Martin
  • 02.12.2002

    Die Tschechische Republik wird bei der am Dienstag stattfindenden ersten Abstimmung des internationalen Organisationsausschusses EXPO die Kandidatur des südpolnischen Bewerbers Wroclaw/Breslau für die Ausrichtung der Weltausstellung 2010 unterstützen. In den weiteren Abstimmungsrunden werden die tschechischen Vertreter anhand der aktuellen Situation entscheiden, erklärte der tschechische Außenminister Cyril Svoboda unmittelbar nach dem Treffen mit seinem polnischen Amtskollegen Wlodzimierz Cimoszewicz am Montag in Warschau. Im Mittelpunkt der Gespräche zwischen Svoboda und Cimoszewicz stand neben den bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern einmal mehr die zu erwartende Erweiterung der Europäischen Union.

    Autor: Lothar Martin
  • 02.12.2002

    Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen nimmt die tschechische Gesellschaft Spolana nach mehrmonatiger Unterbrechung am Dienstag in Neratovice aller Voraussicht nach wieder die Produktion der so genannten Chlorchemie auf. Die endgültige Entscheidung darüber fällt am Dienstagvormittag bei den Verhandlungen eines Expertenteams, bei dem die entsprechenden Protokolle unterzeichnet werden sollen. Das gab Spolanas Firmensprecher Jan Martínek am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK bekannt.

    Autor: Lothar Martin

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