• 21.08.2002

    Die tschechische Regierung hat am Mittwoch auf einer Sondersitzung erwartungsgemäß die Verlängerung des Notstandes auf dem Gebiet der Hauptstadt Prag, in den Kreisen Mittelböhmen, Usti nad Labem/Aussig, Südböhmen und Pilsen beschlossen. Der Notstand wird dort bis Ende August gelten. Darüber informierte die Nachrichtenagentur CTK ein Pressesprecher des Kabinetts. Den Notstand hatte der tschechische Premier Vladimir Spidla aufgrund des Hochwassers am 12. August erklärt, für Usti nad Labem/Aussig einen Tag später. Während des Notstandes können einige Grundrechte und Freiheiten der Bürger eingeschränkt werden.

  • 21.08.2002

    Vor dem Gebäude des Tschechischen Rundfunks unweit des Nationalmuseums wurde am Mittwoch Vormittag mit Kranzniederlegungen der Opfer gedacht, die bei dem Einmarsch sowjetischer Truppen in die Tschechoslowakei am 21. August 1968 ums Leben gekommen sind. Auf den Straßen von Brno/Brünn gedachten Vertreter des Südmährischen Landkreises und des Brünner Magistrats der Opfer der sowjetischen Okkupation sowie der Repressionen gegen friedliche Demonstranten im Jahr darauf. Mehr zum Gedenken an den Jahrestag der sowjetischen Okkupation erfahren Sie im Tagesecho nach den Nachrichten.

  • 21.08.2002

    Die Verkehrssituation in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten bessert sich. Problematisch ist sie nach wie vor in Prag, wo die Metro auf vielen Abschnitten nicht funktioniert und einige Tunnel und Brücken für den Autoverkehr geschlossen sind. Die vollkommene Erneuerung der beschädigten Verkehrs-Infrastruktur werde noch dauern, die Schäden überschreiten nach Informationen von Verkehrsminister Milan Simonovsky 5 Milliarden Kronen (knapp 170 Millionen Euro). Der Güterverkehr der Tschechischen Bahn funktioniere trotz der Überschwemmungen zur Zufriedenheit der Kunden, hieß es. An den Grenzübergängen gibt es für internationale Güterzüge aber nach wie vor Einschränkungen.

  • 21.08.2002

    Nach dem verheerenden Hochwasser in Tschechien dürfen seit am Mittwoch morgen Bewohner des am meisten betroffenen Prager Stadtbezirks Karlin erstmals wieder ihre Häuser besichtigen. Hunderte Menschen standen am Mittwoch morgen in langen Schlangen an, um die dafür nötige Genehmigung zu erhalten. Neben den Bürgern kamen auch Dutzende von Soldaten, um die Folgen des Hochwassers zu beseitigen. Die Bewohner wurden aufgerufen, verdorbene Lebensmittel zu entsorgen. In Karlin ist durch das Hochwasser die Statik von über 40 Häusern ernsthaft bedroht. Sie sind entweder gar nicht oder nur auf eigenes Risiko zugänglich. Am Dienstag hatte der Dachverband der Versicherungen mitgeteilt, dass durch die Fluten landesweit etwa 1000 Häuser und 73 Brücken beschädigt worden seien, einige davon schwer. Die Kosten für die Versicherungen wurden nach ersten Schätzungen umgerechnet auf 610 Millionen Euro beziffert.

  • 20.08.2002

    In die Tschechische Republik kommt nach wie vor Hilfe zur Beseitigung der Folgen der verheerenden Überschwemmungen aus verschiedensten Teilen der Welt. Laut einer Liste, die die EU aufgestellt hat, wurde Prag technische Hilfe von insgesamt 18 Ländern geleistet, unter diesen die USA, Israel, die Schweiz, Deutschland, Frankreich und Polen.

  • 20.08.2002

    Am Mittwoch soll die tschechische Regierung über die Verlängerung des Notzustandes auf dem Gebiet der Hauptstadt Prag, weiter in den Kreisen Mittelböhmen, Usti nad Labem/Aussig, Südböhmen und Pilsen. Ursprünglich sollte der Ausnahmezustand bis Donnerstag gelten, das Kabinett erwägt seine Verlängerung bis Ende August.

  • 20.08.2002

    Die Höhe der bei der diesjährigen Hochwasserkatastrophe verursachten Schäden werden den ersten Schätzungen nach doppelt so hoch sein als bei den Überschwemmungen vor fünf Jahren in Mähren. Mitglieder der Tschechischen Assoziation der Versicherungsanstalten haben die Schäden auf 18,3 Milliarden Kronen geschätzt, im Jahre 1997 hatten die Versicherungsgesellschaften an ihre Klienten knappe 10 Milliarden gezahlt. Die Nachrichtenagentur CTK bekam diese Informationen am Dienstag von den Vertretern der Assoziation. In der Assoziation sind 17 Gesellschaften vereint, die den Großteil des tschechischen Marktes darstellen.

  • 20.08.2002

    Der tschechische Senat wird wegen den katastrophalen Überschwemmungen am Sonntag eine Sondersitzung abhalten. Die obere Parlamentskammer soll die Gesetzte begutachten, die zum schnellen Wiederaufbau der beschädigten Gebiete notwendig sind. Über diese Gesetze wird das Abgeordnetenhaus am Freitag im Legislaturnotstand verhandeln. Der Nachrichtenagentur CTK sagte dies am Dienstag der stellvertretende Vorsitzende des Senats Zdenek Vojir. Für die Verabschiedung dieser Gesetze ist die Zustimmung beider Parlamentskammer sowie die Unterschrift des Präsidenten erforderlich.

  • 20.08.2002

    Ein Teil der Bewohner des ersten Prager Stadtbezirks, dessen Teile überschwemmt wurden, müssen sich damit abfinden, dass sie in den kommenden drei bis vier Wochen ohne Strom leben werden. Dies sagte am Dienstag der Bürgermeister des ersten Prager Stadtbezirks Jan Bürgermeister vor Journalisten. In vielen Häuser gibt es auch kein Gas und nur in einigen ist Kanalisation außer Betrieb. In den Gebieten, die vom Hochwasser betroffen wurden, sind an die Hälfe der Trafostationen außer Betrieb, da sie in Kontakt mit Wasser gekommen sind, fügte Jan Bürgermeister hinzu.

  • 20.08.2002

    Die ersten Schätzungen der Schäden, die die tschechischen Landwirte sowie die Lebensmittelindustrie aufgrund des Hochwassers erlitten haben, belaufen sich auf etwa 4 Milliarden Kronen (ca. 130 Mio Euro). Dies meldete am Dienstag das Landwirtschaftsministerium der Nachrichtenagentur CTK. Genauere Zahlen sind bisher nur aus Südböhmen bekannt, wo das Hochwasser bereits nachgelassen hat. Dort belaufen sich die Schäden der Landwirte auf 870 Millionen Kronen (rund 30 Millionen Euro), die Schäden aus der Fischzucht miteingerechnet. Der Vorsitzende der Agrarkammer Ceské Budejovice/Budweis hatte bereits vorher gesagt, dass die Landwirte in Südböhmen bereits 50 Prozent der Ernte eingebracht hätten und die verbleibende Hälfte nach dem Hochwasser wahrscheinlich abgeschrieben werden müsse.

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