Verdächtige Aufträge Ex-Kanzleichefs Srba werden überprüft
Im Zusammenhang mit der Verhaftung des ehemaligen Kanzleichefs des Außenministeriums Karel Srba, der des geplanten Mordes der Journalistin Sabina Slonková verdächtig ist, begann die Polizei öffentliche Aufträge zu untersuchen, mit denen der Ex-Kanzleichef verbunden war. Martina Schneibergová fasst die Informationen zum Fall zusammen.
Der neue Außenminister Cyril Svoboda erklärte, sein Amt gewähre den Ermittlungsorganen Hilfe, damit sie alles konsequent untersuchen können. Bislang sei jedoch alles erst am Anfang. Der Minister berief am Mittwoch zwei hohe Beamte seines Ressorts ab- einer von ihnen war Srbas Nachfolger im Kanzleichefposten. Die neuen Aufträge wurden nun vom Ministerium gestoppt, die bisherigen werden überprüft. Der mit den Kompetenzen des Kanzleichefs beauftragte Beamte lehnte es ab, zu sagen, ob umstrittene Aufträge von Korruption begleitet wurden. Die Vermutung sei - so der Beamte - logisch, es sei jedoch an der Polizei, die Tatsachen festzustellen. An einem der Aufträge, der überprüft wird, beteiligte sich nach Informationen der Tageszeitung Mladá fronta Dnes auch Unternehmerin Tomsovicova, die gemeinsam mit Ex-Kanzleichef Srba des Mordkomplotts gegen Journalistin Sabina Slonková beschuldigt worden ist.
Der vorige Woche geschlossene Auftrag betraf die Renovierung des Gebäudes der tschechischen Botschaft in Zagreb. Ein Mitarbeiter der Firma, die sich an der Rekonstruktion beteiligen wird, saß mit dem beschuldigten Srba im Auto am Tag, als dieser verhaftet wurde. Srba hat jedoch im März 2001 wegen Finanzaffären das Außenministerium verlassen müssen. Er empfahl jedoch selbst dem damaligen Außenminister Jan Kavan seinen Nachfolger im Kanzleichefposten. Dieser wurde vom neuen Außenminister abberufen. Als Grund wurde die Unzufriedenheit des Ministers mit dessen Arbeit angegeben.
Die Ermittlungen bezüglich Korruption wurden jedoch erst eröffnet.