Ústí nad Labem und Chemnitz unterschrieben neuen Partnerschaftsvertrag

Am Mittwoch haben die nordböhmische Kreisstadt Ústí nad Labem/Aussig und die sächsische Industriestadt Chemnitz ihren noch aus dem Jahr 1970 datierten Partnerschaftsvertrag erneuert. Während der Vertragsunterzeichnung sprach der Chemnitzer Bürgermeister Peter Seifert u.a. davon, dass seine Stadt mit Ústí eine der intensivsten Partnerschaften führe, die sie mit insgesamt 12 Orten habe.

Am Mittwoch haben die nordböhmische Kreisstadt Ústí nad Labem/Aussig und die sächsische Industriestadt Chemnitz ihren noch aus dem Jahr 1970 datierten Partnerschaftsvertrag erneuert. Während der Vertragsunterzeichnung sprach der Chemnitzer Bürgermeister Peter Seifert u.a. davon, dass seine Stadt mit Ústí eine der intensivsten Partnerschaften führe, die sie mit insgesamt 12 Orten habe. Sein Pendant, der Aussiger Bürgermeister Petr Gandalovic, hob wiederum hervor, dass die bereits aus der sozialistischen Zeitepoche existierenden Beziehungen, als Chemnitz noch Karl-Marx-Stadt hieß, nunmehr auf eine neue Stufe gehoben würden. Um welche Unterschiede es sich dabei gegenüber dem früheren Vertrag handelt, dazu sagte der Pressesprecher des Aussiger Rathauses, Milan Knotek, in einem Telefonat mit Radio Prag:

"Also, das neue Abkommen spricht davon, dass die Vertretungen beider Städte günstige Bedingungen schaffen für eine Zusammenarbeit in den Bereichen Soziales, Wissenschaft, Schulwesen, Wirtschaft, Umwelt, Krisenmanagement, Gesundheit, Kultur und Sport. Für jeden Bereich sollte eine Arbeitsgruppe gebildet werden, die dann als eine Art Exekutivorgan fungiert. Selbstverständlich gibt es Unterschiede zu früher, denn die bisherige Zusammenarbeit sozialistischen Typs im Sinne freundschaftlicher Beziehungen wird abgelöst durch eine auf demokratischen Prinzipien basierenden Zusammenarbeit."

Welch konkrete Formen diese Zusammenarbeit dabei in Zukunft annehmen wird, das erfuhr Lothar Martin in einem Gespräch mit Reiner Gehlhar, dem Leiter der Protokollabteilung am Chemnitzer Rathaus:

"Ja, wir haben zum Beispiel in Beantragung dieses grenzüberschreitende Projekt, wo wir besonders in den Arbeitsgruppen Wirtschaft und Tourismus mit Ústí zusammenarbeiten, ein Projekt, von dem wir uns sehr viel versprechen und das auch beiden Städten gut tun wird."

Gibt es denn auch den Austausch von Geschäftspartnerschaften oder von Schulen u.dgl.? Können Sie da konkrete Beispiele nennen?

"Ja, wir haben bei den Gesprächen vorgestern in Ústí auch ganz konkret über wichtige Erfahrungsaustausche gesprochen, was der Stadt Ústí, aber auch Chemnitz nützt, und da hat man in erster Linie für die zukünftige Zeit vereinbart, dass sich die Leute der Stadtentwicklung treffen, dass es jetzt notwendig ist, dass die Universitäten enger zusammen arbeiten, und da wünscht man sich Deutsch-Dozenten unserer Universität in Ústí. Wir wollen helfen bei der ganzen Stadtentwicklung, da sich ja besonders in Chemnitz in den letzten Jahren sehr viel getan hat, und wir wollen daher unsere Erfahrungen auch nach Ústí tragen. Es gibt Interesse, auch die Wohnungsgesellschaften zusammen zu bringen, um Erfahrungen des Wohnungsbaues von städtischen Betrieben auszutauschen und da ist natürlich auch der Katastrophenschutz. Zurückführend auf das letzte Hochwasser gibt es auch dort Interesse, dass sich die Leute des Katastrophenschutzes austauschen."