Tschechien und Polen gegen illegalen Müll
Tschechien und Polen wollen gemeinsam gegen illegale Giftmülldeponien kämpfen. Dies haben die Umweltminister der beiden Länder am Donnerstag beschlossen.
„Wir möchten in Zusammenarbeit mit der Umweltinspektionen sowie den Polizei- und Zollbehörden der beiden Länder schneller, effektiver und härter gegen die sogenannte ,Müll-Mafia‘ vorgehen.“
Brabec will noch mit dem Innenministerium und dem Polizeipräsidenten sprechen über die konkrete Kooperation.
„Wir wären froh, wenn wir ein spezielles Team bilden könnten, das sich auf die Umweltkriminalität konzentrieren würde.“Mit den Transporten gefährlichen Mülls über die Grenze habe auch Polen Probleme, sagte Umweltminister Henryk Kowalczyk. Es bestehe der Verdacht, dass illegaler Müll aus Tschechien, aber auch aus Deutschland und Großbritannien in Polen gelandet sei, so der national konservative Politiker.
„Es passiert oft, dass Firmen, die in einem Land registriert sind, Müll aus anderen Ländern transportieren. Wir möchten ein Team zusammenstellen, das schnell reagieren und ein derartiges Vorgehen verhindern kann.“
Kowalczyk zufolge hilft ein neues Müllgesetz bei diesen Bemühungen, das im vergangenen Jahr vom Sejm in Warschau verabschiedet wurde.
„Durch die neuen Regeln sind die Mitarbeiter der Umweltinspektion imstande, sehr schnell zu reagieren. Sie arbeiten mit der Polizei und der Zoll- und Finanzverwaltung zusammen. Dank den Änderungen ist es uns gelungen, ein funktionierendes System zu errichten und den Großteil des gefundenen Mülls zurückzuschicken.“Die beiden Umweltminister diskutierten zudem über einen Fall von Lichtverschmutzung, die durch eine zehn Hektar große Gewächshausanlage nahe der polnischen Grenzstadt Bogatynia verursacht wird. Der polnische Ressortchef will nun mit der Firma verhandeln. Sein tschechischer Amtskollege Brabec erinnerte daran, dass sich viele Einwohner der benachbarten nordböhmischen Stadt Liberec / Reichenberg über die grelle Beleuchtung der Anlage beschwert haben. 2015 war das Licht aus dem Gewächshaus sogar noch in einer Entfernung von 60 Kilometern zu sehen. Vor zweieinhalb Jahren reagierte die Betreiberfirma Citronex mit Verdunklungshüllen. Nun aber sei offenbar ein neues Problem entstanden, sagte Brabec.