Tschechische Politiker begrüßen Macrons Sieg
Tschechische Politiker haben den Sieg des proeuropäischen Emmanuel Macron bei der Präsidentenwahl begrüßt. Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) erklärte, die Mehrheit der französischen Wähler habe sich für einen Präsidenten entschieden, der ein modernes und offenes Frankreich repräsentieren werde.
Das Resultat der Präsidentenwahl in Frankreich haben auch weitere Politiker begrüßt, auch wenn einige von ihnen bestimmte Vorbehalte zum Ausdruck brachten. Le Pens Niederlage sei eine gute Nachricht, teilte der Vorsitzende der oppositionellen Bürgerdemokraten, Petr Fiala, via Twitter mit. Aber man könne über Macrons Sieg kaum groß jubeln, weil er keine gute Lösung für die EU-Krise biete, so Fiala weiter. Der Vorsitzende der konservativen Oppositionspartei Top 09 Miroslav Kalousek bezeichnete Macrons Sieg als eine gute Nachricht für Europa. Auch der christdemokratische Kulturminister Daniel Herman freute sich über Macrons Erfolg. Die Vernunft und die Verantwortung hätten jetzt in Frankreich, vor ein paar Wochen in den Niederlanden und vorher in Österreich gesiegt, teilte Herman via Twitter mit.
Der Leiter der außenpolitischen Sektion der Präsidentenkanzlei, Rudolf Jindrák, gratulierte Macron zum Sieg. Es erwarte uns eine schwierige Debatte über die Zukunft der EU, meint Jindrák.
Macrons Sieg bei der Präsidentenwahl kommentierten auch einige Politologen gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK. Laut Dan Marek von der Palacký-Unviersität in Olomouc / Olmütz bedeutet Macrons Sieg eine große Erleichterung für die EU. Sie habe die Chance, die Reformen fortzusetzen, so Marek. Seinen Worten zufolge gilt jedoch, dass Präsident Macron in der Lage sein muss, sein Reformprogramm zu erfüllen, damit das französisch-deutsche Tandem wieder belebt werden könnte. Wichtig sei, ob es Macron gelingen werde, Erfolg auch bei den Parlamentswahlen zu erreichen, erklärte Marek. Der Analytiker von der Gesellschaft für internationale Fragen, Filip Chrásek, sagte, die EU könne für einige Jahre aufatmen. Man kann Chrásek zufolge sagen, dass man eine Schlacht gewonnen hat, aber man kann nicht sagen, dass damit der ganze Krieg europäischer Populisten gegen die europäische Integration beendet wurde.