Außenministerium: Iran und Kuba bieten neue Exportmöglichkeiten für Tschechien

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Der Iran und Kuba gelten als zwei Länder mit hohem Exportpotential für tschechische Firmen. Dies sagte der tschechische Vize-Außenminister Martin Tlapa am Dienstag auf dem Wirtschaftsforum am Rande der Internationalen Maschinenbau-Messe in Brno / Brünn.

Martin Tlapa  (Foto: Archiv der tschechischen Außenministeriums)
Das Außenministerium betrachtet den Iran und Kuba als sehr aussichtsreiche Zielländer für den tschechischen Export. Die Exportmöglichkeiten in den Iran ergeben sich neu, seit die internationalen Sanktionen gegen das Land wegen dessen Kernwaffenprogramm aufgehoben wurden. „Nach vielen Jahren ist es möglich, in den Iran zurückzukehren, wo die Tschechoslowakei einen sehr guten Ruf hat. Der dortige Markt ist nicht gesättigt und wird nach Investitionen aus dem Ausland suchen. Offen bleibt die Frage, wie groß die Investitionen sein können, weil immer noch Beschränkungen für Geldüberweisungen gelten“, sagte Tlapa bei der Maschinenbau-Messe in Brünn.

Der Vorstandsvorsitzende der tschechischen Garantie- und Versicherungsgesellschaft (EGAP), Jan Procházka, sieht in dem asiatischen Land gute Möglichkeiten für die tschechischen Automobilhersteller. Schätzungen nach dürften ein bis anderthalb Millionen Autos in absehbarer Zeit im Iran verkauft werden. „Außerdem müssen in den nächsten Jahren dort etwa 14 Millionen veraltete Autos durch neue ersetzt werden“, so Procházka. Seinen Aussagen nach haben zwei tschechische Firmen im Iran bereits Verhandlungen über Aufträge aufgenommen worden.

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Zur Intensivierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Kuba soll beitragen, dass Tschechien nach über 30 Jahren die diplomatischen Beziehungen mit dem Land wieder aufgenommen hat. Man müsse die Lage aber realistisch betrachten, warnte der Vize-Außenminister Tlapa in Brünn, weil die Wirtschaft dort unterfinanziert sei und die Investitionen durch den Finanzmangel gebremst würden. Laut dem EGAP-Vorstandschef Procházka werden in Kuba aktuell Verhandlungen über Investitionen in der Lebensmittelindustrie, im Energiebereich und im Maschinenbau geführt.

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Die tschechischen Exporteure kehren nach Informationen von Tlapa auch auf Märkte zurück, die sie bei Ausbruch der Wirtschaftskrise verlassen haben. Ein Beispiel dafür ist Irland, der Export stieg im vergangenen Jahr um 44 Prozent an. Einen Zuwachs gab es auch beim Export in Nachbarländer Tschechiens und in die USA. Als sehr schwierig bezeichnete Tlapa die Ausfuhr in manche Länder Afrikas und Südamerikas. Der Export der Tschechischen Republik erreichte im vergangenen Jahr ein Gesamtvolumen von rund 3,9 Billionen Kronen (144 Milliarden Euro). In diesem Jahr wird ein Wert über 4 Billionen Kronen (148 Milliarden Euro) erwartet.