Tschechischer Hypothekenmarkt boomt

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Die tschechischen Banken haben im vergangenen Jahr eine Rekordsumme für Hypothekendarlehen ausgezahlt. Das Wachstum betrug 29 Prozent gegenüber 2014. Hauptgrund für den Boom waren die niedrigen Zinsen.

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Insgesamt wurden rund 102.000 Hypothekendarlehen aufgenommen. Die Gesamtsumme belief sich auf gut 184 Milliarden Kronen (6,8 Milliarden Euro). Vorvergangenes Jahr waren noch 85.900 Hypotheken zu 143 Milliarden Kronen (5,3 Milliarden) zu Buche gestanden. Dies geht aus den Daten des tschechischen Ministeriums für Regionalentwicklung hervor.

Die gestiegene Nachfrage nach Hypotheken gehe auf die gute Stimmung auf dem Markt zurück, sagte der Vorstandsvorsitzende der Hypoteční banka (Hypothekenbank), Jan Sadil. Der Hintergrund seien Rekord-Niedrigsätze der Zinsen gewesen, langsam steigende Preise für Eigenheime und Eigentumswohnungen und ein größeres Angebot an Immobilienprojekten.

Josef Rajdl,  foto: ČT24
Der durchschnittliche Zinssatz lag im vergangenen Jahr bei 2,14 Prozent, 2014 waren es noch 2,7 Prozent gewesen. Insgesamt waren damit das ganze Jahr 2015 die Hypotheken billiger als noch in den zwölf Monaten davor.

Außerdem hatten viele Experten damit gerechnet, dass die Zinssätze zu Ende 2015 hin steigen würden. Deswegen hätten die Kunden im Verlauf des zurückliegenden Jahres immer höhere Darlehen aufgenommen, erläutert der Wirtschaftswissenschaftler Josef Rajdl vom Finanzberatungszentrum Fincentrum.

Die Aussichten auf dem Hypothekenmarkt für dieses Jahr sind hervorragend. Wegen des Booms zu Ende 2015 und der starken tschechischen Wirtschaft ließen sich noch höhere Zahlen erwarten als 2015, so Jiří Paták von Chytrý Honza, einem tschechischen Verbraucherportal für private Finanzen.

Autor: Till Janzer
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