Tschechien und Iran wollen bei Reaktorsicherheit zusammenarbeiten
Die neuen Handelsmöglichkeiten mit dem Iran öffnen für Tschechien einen weiteren Bereich der Zusammenarbeit: auf dem Feld der Reaktorsicherheit. Politiker in Prag rechnen dabei aber auch mit Wirtschaftsaufträgen beispielsweise im Strahlenschutz.
Noch in diesem Jahr wollen sich die Vorsitzende der tschechischen Atomaufsicht, Dana Drábová, und der Leiter der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi, treffen. Angeblich hat Teheran schon länger um eine Zusammenarbeit ersucht. Salehi habe großes Interesse, mehr zu erfahren über die Arbeit der tschechischen Atomaufsicht, sagte Staatssekretär Eduard Muřický aus dem Industrie- und Handelsministerium. Dabei gehe es nicht nur um die Reaktorsicherheit, sondern auch um Technologie, die tschechische Firmen liefern könnten.
Laut Drábová liefen die bisherigen Kontakte auf diesem Feld über die Internationale Atomenergie-Organisation. Eine Ausweitung der Kooperation könnte zum Beispiel den Schutz gegen Radonstrahlen betreffen. Laut der Chefin der Atomaufsicht bestehe in beiden Ländern dasselbe Problem mit der hohen Konzentration von Radon in Gebäuden.
Dana Drábová betonte zugleich, dass ähnliche Kooperationen auch mit weiteren Ländern bestünden – zum Beispiel mit Jordanien oder Armenien. Seit der zweiten Hälfte vergangenen Jahres sei jedoch Bewegung in die Zusammenarbeit mit dem Iran gekommen. Im Juli hatte Teheran zugestimmt, das Atomprogramm des Landes einzuschränken. Als Folge wurden im Januar die Handelssanktionen der westlichen Welt gegen den Iran aufgehoben. Auch Tschechien gehört zu jenen Ländern, die sich nun um den Markt in dem Nahostland schlagen.