Sinfonieorchester der Hauptstadt Prag FOK – so lautet heute der offizielle Name des Klangkörpers. Schon seit 80 Jahren bereichert das Orchester das Kulturleben der Metropole und präsentiert tschechische Kultur im Ausland. In Deutschland spielt es häufig auch unter dem Namen Prager Symphoniker beziehungsweise Prager Sinfonieorchester.
Prager Symphoniker (Foto: Archive der Prager Symphoniker)
Gegründet wurde das Orchester im Herbst 1934 durch den Dirigenten und Musikorganisator Rudolf Pekárek. Die drei Buchstaben im Namen des Orchesters stehen für die drei Standbeine in den ersten Jahren seines Bestehens: Film, Oper und Konzert (FOK). Das Orchester spielte die Musik zu den meisten tschechischen Filmen der 30er Jahre. Durch regelmäßige Live-Übertragungen aus dem Tschechoslowakischen Rundfunk erlangte es einen hohen Bekanntheitsgrad und sicherte sich zugleich beständige finanzielle Einnahmen. Dies ermöglichte eine schrittweise Entwicklung der Konzerttätigkeit, die von Anfang an sehr stark mit dem Namen Václav Smetáček verbunden war. Smetáček wurde 1942 Chefdirigent des Orchesters und hatte diese Funktion über 30 Jahre lang inne. Er machte aus dem Orchester einen großen symphonischen Klangkörper und führte es zu Weltruhm. 1952 wurde das Orchester zum offiziellen Konzertensemble der Stadt Prag und nahm unter Beibehaltung der Anfangsbuchstaben seinen heutigen Namen an. Auf Deutsch heißt er: Sinfonieorchester der Hauptstadt Prag – FOK. 1972 übernahm Ladislav Slovák den Posten des Chefdirigenten. Weitere einflussreiche Leiter waren unter anderem Jiří Bělohlávek, Petr Altrichter und Martin Turnovský. Seit 2006 ist Jiří Kout Chefdirigent des Orchesters.
Modest Petrowitsch Mussorgskys Zyklus „Bilder einer Ausstellung“ wurde ursprünglich für Klavier geschrieben und später von anderen Komponisten für Orchester instrumentiert. Die bekannteste Bearbeitung für ein großes Orchester stammt von Maurice Ravel. Eine andere wurde von Václav Smetáček vorgenommen. Sie entstand für eine Übertragung im Radiojournal zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, also in der Zeit, als Ravel auf der Liste verbotener Künstler stand. Im Jahr 2004 studierte das Prager Sinfonieorchester erneut die Smetáček-Version ein und spielte sie unter der Leitung von Gennadi Roschdestwenski bei einem Konzert zum Andenken an Václav Smetáček.