Rekordzahl von Teilnehmern und Goethe-Institut mit eigenem Stand: „Welt des Buches“ in Prag
„Svět knihy“ – zu Deutsch die „Welt des Buches“ – heißt die internationale Buchmesse, die nicht nur Verleger aus Tschechien und dem Ausland anzieht, sondern vor allem auch passionierte Leser. Am Donnerstag hat die Buchmesse auf dem Prager Ausstellungsgelände bereits zum 17. Mal ihre Tore geöffnet.
Über 300 Aussteller nehmen an der Prager Buchmesse teil. Ehrengast ist in diesem Jahr Saudi Arabien, und der Schwerpunkt der Messe liegt auf der arabischen Literatur. Abgehalten werden Autogrammstunden, Lesungen, Vorträge sowie Theatervorstellungen. Und das bei steigendem Interesse in den letzten Jahren, wie die Leiterin der Buchmesse, Dana Kalinová, sagt.
„An der Messe beteiligt sich diesmal eine Rekordzahl von 47 Ländern und Regionen. Es handelt sich nicht nur um die Verleger, die hier ihre Messestände haben, sondern auch um Mitwirkende, die am Begleitprogramm teilnehmen. In diesem Jahr kann ich mit Stolz sagen, dass wir eine wirklich internationale Buchmesse veranstalten.“
Nicht nur Verlage haben aber Messestände auf dem Prager Ausstellungsgelände. Sondern zum Beispiel auch das Goethe-Institut. Eva Vondalová ist Leiterin der Bibliothek im Prager Goethe-Institut und antwortete auf die Fragen von Radio Prag.
Frau Vondalová, was alles präsentiert das Goethe-Institut auf seinem Messestand und wie beteiligt es sich an dem literarischen Begleitprogramm der Buchmesse?„Mit einem eigenen Messestand präsentiert sich das Goethe-Institut zum ersten Mal. Wir zeigen hier deutschsprachige Neuerscheinungen, vor allem belletristische Titel, präsentieren auch die wichtigsten Werke zum Deutschlernen und Bücher, deren Übersetzungen ins Tschechische wir gefördert haben. Nicht zuletzt läuft zum 5. Mal im Rahmen der Buchmesse die Veranstaltungsreihe ´Das Buch´. Wir stellen in dieser Reihe deutschsprachige Autorinnen und Autoren vor. Diese Reihe bereiten wir zusammen mit der Schweizerischen Botschaft und dem Österreichischen Kulturforum vor. Diesmal haben wir sieben Autoren, deren Bücher bei uns auf dem Stand sind und die auf der Messe am Freitag und Samstag lesen werden. Es sind Iris Hanika, Alfred Komarek, Rolf Lappert, Isabel Morf, Verena Rossbacher und Jan Costin Wagner. Drei von diesen Autoren sind Krimi-Autoren, und wir haben im Goethe-Institut dazu auch eine Krimi-Ausstellung.“
Wir sprechen miteinander am Eröffnungstag der Messe. Wie war bislang das Interesse der Besucher?„Heute haben wir Anfragen zu unseren Deutschkursen, zum Deutschlernen gehabt. Weiter haben sich auch Verleger und Übersetzer für die Neuerscheinungen interessiert, die wir hier zeigen, sowie für die Autoren der Reihe ´Das Buch´, die hier ab Freitag stattfindet.“
Bieten Sie hier auch Informationen darüber, auf welche Weise die Übersetzungen aus dem Deutschen ins Tschechische gefördert werden?
„Selbstverständlich. Das Goethe-Institut fördert Übersetzungen ins Tschechische. Wer Interesse hat, kriegt alle Informationen dazu, wie ein Verlag bei uns Antrag stellen kann. Es haben inzwischen schon einige Leute danach gefragt.“
Gibt es einen der Autoren oder eine der Autorinnen, für die sich die tschechischen Verleger hier besonders interessieren?„Es gab Anfragen, die mehrere Bücher aus der Reihe ´Bücher, über die man spricht´ betrafen, wo wir Neuerscheinungen präsentieren. Gefragt wurde beispielsweise nach Karin Duves Buch ´Anständig essen´ oder nach Wolfgang Herrndorfs ´Tschick´. Da gibt es schon einige tschechische Verlage, die überlegen, ob sie die Bücher herausgeben wollen.“
Die internationale Buchmesse auf dem Prager Messegelände dauert noch bis Sonntag, 15. Mai.