Vogelgrippe in Tschechien: Erstmals Geflügel betroffen - Virustyp noch nicht bekannt
In Tschechien ist der erste Fall von Vogelgrippe in einer Geflügelzucht bekannt geworden. Wie am Mittwoch bestätigt wurde, ist eine Puten- und Truthahnfarm in der ostböhmischen Gemeinde Tisova betroffen; 1800 Tiere der insgesamt 6000 Puten sind bereits gestorben. Um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, wurden bereits erste Maßnahmen durchgeführt.
"In diesem Fall handelt es sich um zwölf Wochen alte Puten, von denen noch kein einziges Tier geschlachtet wurde. Ihr Fleisch ist also noch nicht auf den Markt gekommen, und von daher droht den Verbrauchern keine direkte Gefahr von ihnen."
Eine Gefahr könnte jedoch von dem Federvieh der Umgebung ausgehen, falls es unter ihnen Hühner, Gänse oder anderes Geflügel geben sollte, das sich auch mit dem Vogelgrippe-Virus angesteckt hat. Um die Anzahl dieser Tiere zu ermitteln, werde derzeit gerade eine entsprechende Erhebung durchgeführt, sagte Landwirtschaftsminister Petr Gandalovic:
"Gegenwärtig wird eine Registrierung sämtlicher Geflügelzuchten in einem Umkreis von zehn Kilometern vorgenommen, und zwar alle von der privaten Hühnerhaltung bis hin zu den industriellen Großzuchten."Um zu verhindern, dass sich die Seuche ausbreitet, sind bereits erste Maßnahmen durchgeführt worden. Der stellvertretende Vorsitzende des Landkreises Pardubice, Roman Linek, erläutert sie:
"Die Genossenschaft, in der die Vogelgrippe festgestellt wurde, ist geschlossen worden. Die Straße, die in den Nachbarort führt, wurde gesperrt. Sie wird bewacht, so dass den in der Umgebung lebenden Einwohnern keine unmittelbare Gefahr droht. Zurzeit wird vom Staatlichen Veterinäramt eine Untersuchung durchgeführt, bei der man herausfinden will, um welchen Typ der Vogelgrippe es sich handelt. Danach wird man wissen, ob eventuell eine größere Sperrzone errichtet werden muss. Doch das liegt im Kompetenzbereich des Veterinäramtes."
Im Ort und seiner näheren Umgebung sind die Einwohner natürlich sehr auf das Ergebnis dieser Kontrolluntersuchung gespannt. Vor allem die ansässigen Geflügelzüchter hoffen inständig, dass es sich dabei nicht um den gefährlichen Virus H5N1 handelt. Denn was das bedeuten würde, hat Landwirtschaftsminister Gandalovic bereits verlauten lassen:"Das weitere Vorgehen wird davon abhängen, ob in der Region weitere mit dem Virus infizierte Tiere gefunden werden. Das würde in der Tat bedeuten, dass in einem Umkreis von zehn Kilometern auch alle weiteren Zuchten liquidiert werden müssten."
Das Ergebnis der Untersuchung lag bis Donnerstagmittag noch nicht vor. Dafür wurde bekannt, dass der Virus H5N1 in Vietnam bereits sein 44. Menschenopfer gefordert hat.