Nach tropischer Hitze kommt Hochwasser

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Mehrere Wochen lang haben die Tschechen bei tropischen Temperaturen die Nachmittage an kühlen Wasserbecken verbracht. Diejenigen, die wegen beruflicher Verpflichtungen nicht mitgehen konnten, waren ein bisschen neidisch. Nun gibt es kühles Wasser für alle - und zwar so viel, dass die Flussverwaltungen Alarm schlagen. Eine Erklärung von Bara Prochazkova.

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Gefallene Bäume, überflutete Kellerräume und Evakuierungen von Campingplätzen und Kinderferienlagern - auch das gehört zum Sommer. Nach den Regenfällen in den letzten Tagen steigen die Pegel der tschechischen Flüsse kontinuierlich an, örtlich haben die Wasserströme den Sommerurlaubern einen Strich durch die Rechnung gemacht und Einheimischen schlaflose Nächte bereitet. Am Dienstagvormittag wurde an 13 Messpunkten entlang der Elbe die höchste Hochwasser-Gefahrenstufe ausgerufen, an der Moldau und dem Fluss Morava melden andere Messstellen die Stufen zwei und drei. Aus Spindlermühle im Riesengebirge der Bürgermeister Oldrich Simek dazu am Telefon:

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"Die schlimmste Situation gab es in der Nacht von Montag zu Dienstag. Nun sinken die Wasserpegel allmählich und wir beginnen, die Schäden zu beseitigen. Eine Schätzung der Schäden haben wir noch nicht, aber es wird sich bestimmt um einige Millionen Kronen handeln."

Die Wasserströme fließen aus Tschechien nach Sachsen, es besteht jedoch kein Grund zur Panikmache, sagt der Sprecher des Flusswirtschaftsamtes Elbe, Vaclav Jirasek, und beschreibt die Situation in Usti nad Labem / Aussig:

"Am Dienstagmittag flossen in Aussig in der Elbe 670 Kubikmeter pro Sekunde, der Pegel liegt bei knapp vier Metern. Wir arbeiten mit dem Flusswirtschaftsamt Moldau zusammen und die Entwicklung sollte konstant gehalten werden. Wir regulieren den Wasserstrom so, dass maximal 1000 Kubikmeter pro Sekunde durch die Elbe fließen sollten. Das entspricht einem Hochwasser, das alle ein, zwei Jahre kommt."

Und nach Regen kommt wieder Sonne. Nach Informationen von Meteorologen sollte das Wasser in den Flüssen ab Dienstagabend wieder zurückgehen und die Wasserpegel sollen sich stabilisieren.