Kulturfestival "ceskehrady.cz"(11. Folge): Nächste Station Wasserburg Svihov
Eine neue Woche hat begonnen und mit ihr geht auch unsere Miniserie über das seit zwei Wochen stattfindende Kulturfestival "ceskehrady.cz", zu Deutsch "tschechischeburgen.cz" weiter. Wir stellten Ihnen bereits die Burgen Tocnik und Kuneticka hora vor, das nächste Domizil des Wanderfestivals wird am kommenden Wochenende nun die Wasserburg Svihov in Westböhmen sein. Und dorthin lädt Sie Jitka Mladkova ein:
"Die Burg Svihov hat Puta Svihovsky von Riesenberg erbauen lassen. In seiner Zeit, also an der Wende des 15. und 16. Jahrhunderts war er ein sehr reicher und einflussreicher Mann. Er bekleidete den hohen Posten des obersten Richters im Königreich Böhmen. Aufgrund der Genehmigung des Königs durfte er vier Burgen bauen. In Svihov ging es eher um einen Umbau der damals bereits existierenden Wasserfestung in eine Burg. Eine weitere Burg von ihm war Rabi."
Die Wasserburg Svihov nimmt einen bedeutenden Platz unter den hierzulande erhalten gebliebenen Fortifikationsbauten ein. Entstanden ist sie als eine der letzten gotischen Burgen dieser Art. Danach sind die im gotischen Stil gebauten Burgfestungen bald aus der Mode gekommen. Die Burginhaber gerieten im 16. Jahrhundert in Finanzprobleme und verkauften ihren Sitz der mächtigen Adelsfamilie Czernin, in dessen Besitz die Burg bis 1918 und dann von 1940 - 1945 blieb. Gerade dank den Czernins musste die Burg nicht unter Kaiser Ferdinand III. im Unterscheid zu vielen anderen Burgen im Lande abgerissen werden. Und so können auch heute noch die Besucher begeistert sein, wie Pavel Bojcuk bestätigt:
"Begeistert sind sie vor allem von der ursprünglichen Gestalt der Burg. Diese ist der Tatsache zu verdanken, dass die Burg Svihov nie, wie es üblich war, später in ein Schloss umgebaut wurde. Deshalb gibt es sie bis auf einige Details, die auf den sich bereits anbahnenden Renaissancestil hindeuten, bis heute in ihrer spätgotischen Form."
Der Zahn der Zeit nagte natürlich auch an dieser Burg, die im Laufe der Zeit an Bedeutung verlor und ihren Besitzern, die später auf ein Schloss umzogen, eine ganze Zeitlang als Getreidesilo und ein Lagergebäude diente. Der erwähnte erste Burgbesitzer, Puta Svihovsky, soll auch ein sehr strenger Mann gewesen sein. Dies konnte ihm offensichtlich das einfache Volk nicht vergessen und obwohl er auch die erste Spitalkirche in der Region gründete, wurde Puta in den später entstandenen Mythen als ein Bösewicht dargestellt. Auf seiner Burg lebt er eigentlich bis heute - als eine Attraktionen. Kastelan Pavel Bojcuk:
"Die nächtlichen Führungen gehören bei uns bereits zur Tradition. In der diesjährigen Saison gelten sie dem Puta Svihovsky. In einigen Burgräumlichkeiten wird gespukt und den Puta selbst holt sich der Teufel, genauso wie es die Sage berichtet."