Einreise aus Hochrisikogebiet: Tschechische Berufspendler stehen Schlange an Teststationen

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Tschechien gilt für Deutschland seit Sonntag auch offiziell als Land mit hohem Corona-Risiko. Die Folgen spüren seit Sonntag vor allem die Berufspendler. Tschechen, die in Deutschland arbeiten, müssen bei der Einreise nach Sachsen zweimal wöchentlich einen negativen Corona-Test vorlegen. Bei den Pendlern nach Bayern muss dies sogar alle 48 Stunden geschehen.

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Aufgrund der neuen Regelung bildeten sich bereits am Sonntag am Grenzübergang in Pomezí nad Ohří / Schirnding lange Schlangen von Pendlern. Daniel Poláček wartete dort seinen Worten nach geschlagene drei Stunden lang:

„Wir sind um 8 Uhr morgens angekommen. Um 11.15 Uhr waren wir mit dem Test fertig. Die Leute standen jeweils zu zweit in der Schlange. Die Schlange war 500 Meter lang. Hätten sie einzeln gestanden, wäre die Schlange wegen der Abstandsregeln wohl drei Kilometer lang gewesen.“

Antonín Jalovec  (Foto: Zdeněk Trnka,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)

Die Verwaltung des Kreises Karlovy Vary / Karlsbad bemüht sich zusammen mit dem Rathaus in Cheb / Eger um eine Lösung. Antonín Jalovec (Volba pro město) ist Bürgermeister der westböhmischen Stadt.

„Wir haben den Kreishauptmann kontaktiert. Er hat sich dann an das Regierungskabinett gewandt. Wir haben mit der Kreisverwaltung über die Einrichtung einer neuen Teststation verhandelt. Die freiwillige Feuerwehr hat den Wartenden am Sonntag wenigstens heißen Tee angeboten. Wir hoffen, dass sich die Lage nach der Eröffnung einer weiteren Teststelle einigermaßen beruhigt.“

Tomáš Petříček  (Foto: Archiv des Regierungsamtes der Tschechischen Republik)

Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) äußerte sich am Sonntag in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks zu den verschärften Maßnahmen für Berufspendler:

„Der Hauptgrund ist die Angst vor der britischen Coronavirus-Mutation, die sich schnell verbreitet. Die verpflichtenden drei Tests pro Woche bedeuten große Komplikationen für die 12.000 bis 15.000 Pendler, die täglich zur Arbeit nach Bayern fahren. Die Verhandlungen werden natürlich fortgesetzt.“

Andrej Babiš  (Foto: ČTK / Michal Kamaryt)

Weitere Teststationen soll es laut Premier Andrej Babiš (Partei Ano) in Strážný / Philippsreut und in Železná Ruda / Bayerisch Eisenstein geben. Um den tschechischen Pendlern sowie deren bayerischen Arbeitgebern unter die Arme zu greifen, hat der Landkreis Regen mittlerweile eine Schnellteststation in der Arberlandhalle in Bayerisch Eisenstein eingerichtet.

Pavel Hutník vom Berufspendler-Verband der Tschechischen Republik meint, dass vor allem diejenigen weiter Probleme haben, die zur Nachtschicht ins Nachbarland fahren.

„Die Testzentren sind meist von 10 bis 18 Uhr geöffnet, wobei um 17 Uhr der späteste Termin ist, zu dem noch getestet wird. Dies ist nicht nur erniedrigend für die Pendler, die Schlange stehen, sondern vor allem ist es beschämend für Tschechien, dass es hierzulande nicht gelingt, die Pandemie unter Kontrolle zu bekommen.“

Autoren: Martina Schneibergová , Kateřina Schmiedová , Daniela Tollingerová
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