Tschechische Corona-Reiseampel: mehr Farben und umfangreichere Testpflicht
Tschechien verschärft ab Freitag seine Einreise-Bestimmungen. Den drei Corona-Risikokategorien wird nun eine vierte hinzugefügt – für Staaten mit einer besonders hohen Ansteckungsgefahr. Und die Testpflicht wird erweitert.
Grün, orange, rot und dunkelrot: So sieht die neue Reiseampel in Tschechien aus. Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) gab dies am Montag auf der Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung bekannt.
„Wir müssen auf die Ausbreitung neuer Coronavirus-Mutationen reagieren, so wie es auch andere Staaten Europas tun. Diese Mutationen tragen ein höheres Ansteckungsrisiko und verbreiten sich schneller, in Folge dessen können sie zu einer aggressiveren Pandemiewelle führen. Deswegen hat der Europäische Rat diese neuen Reiseregelungen empfohlen.“
Für Länder mit einem geringen Ansteckungsrisiko ändert sich nichts, man darf ohne Einschränkungen von dort nach Tschechien fahren. Im Moment gehört in Europa aber nur Vatikan in diese Kategorie, und weltweit etwa Australien, Neuseeland, Südkorea, Singapur und Thailand. Der Außenminister weiter:
„Für orange Länder mit mittlerem Corona-Risiko wird neu eine Testpflicht noch vor der Einreise nach Tschechien eingeführt. Der negative Test darf nicht älter als 48 Stunden sein, wobei sowohl Antigen- als auch PCR-Tests anerkannt werden.“
Das betrifft ab Freitag etwa Reisende aus Finnland, Norwegen, Island und Griechenland. Ähnliche Einreisebestimmungen gelten auch für Länder, die auf der Ampel rot markiert sind. Dazu gehören unter anderem Deutschland und Österreich.
„Für rote Länder mit hohem Corona-Risiko muss man vor der Einreise einen Test vorlegen. Dazu kommt ein weiterer PCR-Test spätestens fünf Tage nach der Einreise.“
Bis zum zweiten Test muss man sich in Quarantäne isolieren. Eine Neuigkeit des neuen Systems ist die dunkelrote Gruppe. Dazu werden die Slowakei, Großbritannien, Irland, Spanien, Portugal, die baltischen Staaten und Slowenien gezählt.
„Es entsteht eine neue Kategorie von Hochrisikoländern. In ihrem Fall ist das Vorgehen ähnlich dem, was Ende vergangenen Jahres für Großbritannien eingeführt wurde. Vor der Reise in die Tschechische Republik muss man sich einem PCR-Test unterziehen, nach der Einreise muss man in Quarantäne gehen. Am fünften Tag nach der Einreise kann die Quarantäne durch einen zweiten PCR-Test beendet werden. Aber weitere fünf Tage lang ist man verpflichtet, eine FFP2-Atemschutzmaske zu tragen.“
Von diesen Maßnahmen gebe es aber bestimmte Ausnahmen, sagte Petříček:
„Sie beziehen sich auf den internationalen Transit, auf Berufspendler oder Personen, die wegen des gemeinsamen Sorgerechts für ihre Kinder über die Grenze pendeln.“
Zugleich appellierte der Außenminister an alle, wenn möglich auf Reisen zu verzichten. Vor allem touristische Besuchsfahrten könne er keinesfalls empfehlen, betonte Tomáš Petříček.