Fußball: Slavia und Sparta Prag erreichen Playoffs der Conference League
Zwei von drei tschechischen Mannschaften haben es geschafft. Sie überwintern in den europäischen Pokal-Wettbewerben, konkret in der Conference League. Für das kleine Land ist das keine so schlechte Bilanz.
Alle drei tschechischen Fußballteams hatten am letzten Spieltag in der Gruppenphase der europäischen Ligen eine Begegnung um alles oder nichts. Für Slavia Prag hieß es in der Conference League, bei Union Berlin nicht zu verlieren. Deswegen war es wichtig, dass der junge slowakische Stürmer Ivan Schranz in der 50. Minute einen Rückpass des Berliners Timo Baumgartl abfing und den Ball einen Augenblick später aus 20 Metern in den Winkel zirkelte. Union gelang zwar durch Max Kruse noch der Ausgleich, aber ansonsten fehlten den Köpenickern die Ideen.
Slavia-Trainer Jindřich Trpišovský lobte nach dem Spiel sein Team für eine „reife taktische Leistung“. Das 1:1-Unentschieden reichte dem tschechischen Meister zum zweiten Platz in der Gruppe, damit darf Slavia in den Playoffs zum Achtelfinale der Conference League weitermachen. Für den Verein ist es wenigstens ein kleines Trostpflaster, nachdem man im Sommer nicht wie im Jahr zuvor die Teilnahme an der Champions League geschafft hatte. Trainer Trpišovský:
„Vielleicht war unsere Gruppe in der Conference League sogar schwerer als einige der Gruppen, in denen wir in den anderen Europapokal-Wettbewerben schon gespielt haben. Auch weil wir die letzte Begegnung auswärts gegen solch ein Team wie Union Berlin bestreiten mussten, war es wirklich eine Herausforderung. Da ich jetzt nach dem Spiel noch voller Emotionen bin, würde ich sogar sagen, dass es das schwerste Weiterkommen überhaupt gewesen ist.“
Letztlich zeigte sich der Slavia-Coach versöhnt mit dem dritthöchsten europäischen Wettbewerb und packte noch ein paar nette Worte für die Gastgeber hinzu…
„Für mich bedeutet die Teilnahme an der Conference League auch, dass ich einen solch sympathischen Klub wie Union Berlin kennenlernen durfte. Mir war der Verein nicht so im Bewusstsein wie andere, aber er hat mich sehr beeindruckt“, so Jindřich Trpišovský.
Neben Slavia ist auch der Lokalrivale Sparta Prag für die Playoffs in der Conference League qualifiziert. Die Hauptstädter bestritten die Gruppenphase in der Europa League. Dort mussten sie Lehrgeld zahlen, vor allem in den Vergleichen mit Olympique Lyon. Aber durch einen 2:0-Heimsieg im abschließenden Gruppenspiel gegen Bröndby Kopenhagen sicherte sich Sparta den dritten Platz in der Tabelle – und darf sich nun in der untersten europäischen Spielklasse versuchen. Trainer Pavel Vrba zeigte sich dankbar für diese Möglichkeit:
„Ich denke, für tschechische Teams ist das Erreichen der K.o.-Runde in den europäischen Pokalwettbewerben immer ein Erfolg. Den Spielern dürften die Erfahrungen aus der Gruppenphase und dann auch den Spielen im Frühjahr für die nächsten Jahre sehr helfen. Und Sparta hat eine sehr interessante Mannschaft mit Perspektive.“
Pavel Vrba weiß, wovon er spricht. Denn früher hat er mit Viktoria Pilsen immer wieder Achtungserfolge in der Champions League und Europa League gefeiert.
Unglücklich war hingegen das Ausscheiden des FK Jablonec aus der Conference League. Die Nordböhmen verloren am Donnerstagabend beim CFR Cluj aus Rumänien. Trainer Karel Rada verwies nach der Begegnung aber auf das 2:2-Unentschieden am vierten Spieltag gegen den Randers FC aus Dänemark:
„Eigentlich lag es in unseren Kräften weiterzukommen. Das Schlüsselspiel in der Gruppenphase war jenes zu Hause gegen Randers. Da hatten wir viele Torchancen, doch in der 90. Minute mussten wir den Ausgleich durch einen Elfmeter hinnehmen. Hätten wir das Spiel gewonnen, wäre unsere Ausgangslage zum Schluss deutlich besser gewesen.“
Am Montag werden die Paarungen für die Playoffs in der Conference League ausgelost.