Vor 60 Jahren: Erste legendäre Straßenbahn Tatra T3 in Prag im Linienbetrieb

Nostalgische Linie Nr. 23

Die für ihre Zeit sehr fortschrittliche Straßenbahn Tatra T3 hatte schon einige Testfahrten hinter sich, als sie am 21. November 1962 in Prag in den Linienbetrieb aufgenommen wurde. Sie wurde auch ein Exportschlager – bis heute fährt die Tram etwa in der Ukraine.

Nostalgische Linie Nr. 23 | Foto: Petr Hejna,  DPP

In den 1960er Jahren war die T3 der Stolz der tschechoslowakischen Designer. Der Entwurf von František Kardaus darf auch heute noch als zeitlos gelten. Die abgerundete Front mit den herausstehenden Rundscheinwerfern war früher in Dutzenden Städten des Ostblocks zu erblicken, darunter in Dresden, Schwerin und Chemnitz, aber auch in Sarajewo oder Moskau. In der weltweiten Geschichte der Straßenbahn wurde die T3 zum meistproduzierten Exemplar. Aufgrund des Erfolges wurden auch weitere Baureihen entwickelt. Zählt man alle produzierten T3 sämtlicher Modelllinien zusammen, kommt man auf 14.000 Stück.

Heutzutage wird die T3 in Prag nur noch auf sogenannten Nostalgie-Fahrten eingesetzt, denn 2011 wurde sie von den Verkehrsbetrieben aufs Abstellgleis verfrachtet. Einige der gut erhaltenen Wagen kauften damals aber unter anderem von ukrainische Städte auf. Im Frühjahr dieses Jahres wurden die Straßenbahnen in Kiew als Barriere gegen die russischen Angriffe in der Stadt genutzt. Damit wiederholte sich die Geschichte. Denn bereits bei der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 wurde die T3 eingesetzt, um die Panzer des Warschauer Paktes aufzuhalten.

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