Zwei Jahre nach dem Feuer: Nationalpark Böhmische Schweiz plant weitere Brandschutzvorkehrungen

Vor zwei Jahren, am 23. Juli 2022, brach der größte Waldbrand in der Geschichte Tschechiens aus. 1600 Hektar Wald standen in der Böhmischen Schweiz in Flammen. In welchem Zustand ist die Natur dort heute? Und wie will man weitere Brände in Zukunft verhindern?

Tomáš Salov | Foto: René Volfík,  iROZHLAS.cz

Zwei Jahre nach dem Brand in der Böhmischen Schweiz hat sich die dortige Natur weitestgehend erholt. Der Gabrielensteig und die bei Touristen beliebte Edmundsklamm müssen aber auch in diesem Jahr geschlossen bleiben. Und ebenso an anderen Orten sind die Spuren des Feuers immer noch sichtbar, wie Nationalparksprecher Tomáš Salov in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks ausführt:

„Die betroffene Fläche verjüngt sich rasant. Es dominieren dort Birken, die etwa ein bis zwei Meter hoch sind. Weitere Arten wie Espen und Kiefern befinden sich erst in der Sämlingsphase. Man erkennt noch deutlich, dass es dort gebrannt hat. Überfall finden sich abgebrannte Bäume oder ihre Torsi.“

Um das Feuer an der Grenze zu Sachsen zu löschen, waren drei Wochen lang um die 6000 Feuerwehrleute im Einsatz gewesen. Um ähnliche Einsätze in Zukunft zu erleichtern, wurde nun eine App entwickelt. Die soll den Feuerwehrleuten im Ernstfall die Orientierung im anspruchsvollen Terrain der Böhmischen Schweiz erleichtern. Und es wurden weitere Vorkehrungen getroffen. So können an den Bächen nun schnell künstliche Staudämme errichtet werden, wie der Brandwächter Jaroslav Hocko schildert:

„Wir verwenden dafür eine speziell angefertigte Plane. Mit ihr wird der Flusspegel angehoben, sodass das Löschwasser besser abgepumpt werden kann.“

Zudem wurden alle Brandwächter des Nationalparks geschult und können nun auch Drohnen bedienen. Diese sind mit Thermokameras ausgestattet und untersuchen so die Böhmische Schweiz nach möglichen Brandherden. In Zukunft soll die Verwendung der Technik noch ausgebaut werden, wie Hocko zu berichten weiß:

„Wir werden mit die ersten sein, die im Testbetrieb vollautomatische Drohnen mit Dockingstationen einsetzen. Die Drohnen fliegen dann also selbst eine von uns zuvor definierte Strecke ab.“

Foto: René Volfík,  iROZHLAS.cz

Außerdem kläre man weiterhin intensiv die Besucher über die Regeln im Nationalpark auf. Denn, wie Tomáš Salov erläutert, seien für die meisten Waldbrände Menschen verantwortlich. Und auch nach dem verheerenden Brand von 2022 stelle man immer noch Verstöße fest…

„Es kommt weiterhin ab und an vor, dass jemand verbotenerweise ein Lagerfeuer entfacht“, so der Nationalparksprecher.

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Autoren: Ferdinand Hauser , Daniela Pilařová , Petr Král
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